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Libanon: Es ist besser eine Regierung zu haben als keine Regierung zu haben
Seit Ende letzter Woche steht fest: Der Libanon hat eine neue Regierung. Nadschib Mikati ist Milliardär mit saudisch-libanesischen Wurzel und jetzt neuer Premierminister im Libanon. Schon einmal war er Premierminister im Zedernstaat, Libanon – 2005 und von 2011 bis 2013. Bisher war es keinem der Vorgänger gelungen in Absprache mit dem libanesischen Präsidenten Michel Aoun eine Regierung zu bilden. Seit der Detonation in Beiruts Hafen am 4.August 2020 sind 13 Monate vergangen in denen das Land quasi handlungsunfähig war.
Die Energieversorgung ist jetzt das drängendste Problem im Libanon. Viele Stunden am Tag haben die Menschen im Libanon keinen Strom. Mit Hilfe des syrischen Regimes und der schiitisch-libanesischen Hisbollah liefert der Iran mittlerweile Benzin in LKWs über den Landweg durch Syrien in Richtung Beirut. Aus diesem Grund steigt die Popularität für den Iran unter der libanesischen Bevölkerung an.
Diesen Einfluss will die US-Regierung natürlich zurückdrängen. So wollen die USA Gas von Ägypten aus über Jordanien und Syrien in den Libanon liefern. Im Norden des Libanon soll damit ein Kraftwerk zur Stromgewinnung betrieben werden. Die Weltbank soll diesen Gasimport finanzieren, war diese Woche im Tagesspiegel zu lesen.
„Die 24 Kabinettmitglieder teilen sich in drei große Gruppen ein. Hinter vorgehaltener Hand heißt es, dass der Rückhalt unter den Kabinettsmitgliedern für unseren Präsidenten Michel Aoun, der ja maronitischer Christ ist, größer sei als der Rückhalt für unseren neuen Premierminister Mikati, der sunnitischer Muslim ist. Zaubern können die ganzen Politiker nicht, aber vielleicht ist es ihnen möglich den wirtschaftlichen Abwärtstrend in unserem Land aufzuhalten. Ich denke es ist besser eine Regierung zu haben als keine Regierung zu haben.“, schrieb uns vor ein paar Tagen Pfarrer Raffi Messerlian aus der Nor Marash Gemeinde aus Beirut.
Ob es zu einer wirklichen Trendwende in der libanesischen Energiepolitik kommt, werden die nächsten Wochen zeigen.
Libanon: Eine Krise folgt der Nächsten
Aus dem Libanon hört man schon länger keine guten Nachrichten mehr. Die Wirtschaft- und Politkrise scheint unlösbar zu sein. Zu festgefahren sind die Politiker in ihren Standpunkten, als das sich etwas bewegen würde. Und die Energiekrise lässt die Bewohner des Libanons, im wahrsten Sinne des Wortes, im Dunkeln sitzen. Im Durchschnitt haben Libanesen momentan nur 2 bis 3 Stunden Elektrizität am Tag.
Diese Woche gab es einen Vorstoß des libanesischen Präsidenten Michel Aoun, der hoffen lässt. Laut Vatikannews berief er eine Krisensitzung zum Schulnotstand ein. So sollen nichtstaatliche Schulen zukünftig Zugang zu finanziellen Mitteln bekommen, die der Libanon von ausländischen Geldgebern bekommt. Schulgebühren, Schulbücher und auch Lehrergehälter sollen damit bezahlt werden.
Christliche Schulen sind im Libanon Privatschulen und somit nichtstaatliche Schulen. So auch die armenisch-evangelische Schule in Anjar zu welcher auch das armenisch-evangelische Internat gehört. Beide Einrichtungen werden vom Hilfsbund unterstützt.
„Schulbücher und auch Schuluniformen sind extrem teuer geworden. Im Libanon haben private Schulen auch eigenes Lehrmaterial. Es ist zum verzweifeln. Ein Schulbuch in einer Privatschule kostet mittlerweile mehr als die Hälfte eines libanesischen Monatsgehaltes eines Geringverdieners. Ein T-Shirt und eine Hose, die zur Schuluniform gehören, sind für viele Eltern unbezahlbar geworden. Wir müssen kreative Wege finden, wie wir damit umgehen. Teilweise tauschen die Schüler untereinander die Schulbücher und die Schulleitung überlegt, ob nicht einfache, ordentliche Kleidung für den Unterrichtsbesuch ausreicht.“, schrieb und Pfarrer und Schulleiter Hagob Akbasharian aus Anjar.
In der Slideshow sehen Sie diesjährigen Abschlussfeier der armenisch-evangelischen Schule aus Anjar.
Ob Präsident Aoun sein Versprechen hält, bleibt abzuwarten. Pfarrer Hagob Akbasharian ist kritisch. Er meint, dass es ein leeres Versprechen ist, was Präsident Aoun von sich gibt.
„Die Regierung verbreitet eine falsche Hoffnung. Vermutlich wird auch Geld von ausländischen Geldgebern in den Libanon kommen, aber es werden nur regierungsnahe Schulen davon profitieren. Unsere Schule wird definitiv keine Hilfe von der Regierung sehen. Da bin ich mir sicher. Das ist leider die Wahrheit im Libanon.“ , so Pfarrer Akbasharian über die angekündigte staatliche Hilfe für Privatschulen.
Uns geht die Situation der Menschen im Libanon sehr zu Herzen. Wir möchten die Mitarbeiter der armenisch-evangelischen Schule und des Internats über unsere bisherige reguläre Hilfe hinaus unterstützen. Dazu haben wir ein Sonderprojekt gestartet. In unserer neuen Impulse berichten wir darüber. Diese können Sie kostenlos HIER bestellen.
Bei weiteren Fragen können Sie sich auch telefonisch bei uns melden. Unsere Bürodurchwahl finden Sie auf unserer Homepage. Dazu HIER klicken.
„Wer ist Jesus für Dich?“ Kinder-Ferien-Bibelschule in Syrien geht zu Ende
Im August endete die diesjährige Kinder-Ferien-Bibelschule der armenisch-evangelischen Kirchen in Syrien. Insgesamt waren es vier Kirchengemeinden – drei aus Aleppo und eine Gemeinde aus Kessab, die ein Programm für 350 Kinder auf die Beine stellten. Mehr als 90 Betreuer halfen bei diesem christlichen Sommerprogramm für die Kinder der armenisch-evangelischen Kirchen mit. Das Thema der diesjährigen Kinder-Ferien-Bibelschule lautete: „Wer ist Jesus für Dich?“ Die Frage bezieht sich auf die Begegnung zwischen Jesus und seinen Jüngern aus dem 16. Kapitel des Matthäusevangeliums, als Jesus seine Jünger fragt wer er für sie sei und Petrus ihm schließlich darauf antwortet.
„Für die Kinder und die Familien war es ein Segen. Wir können fast sagen, dass es ein Fest auf das Leben war. Die Kinder-Ferien-Bibelschule ist ein Ort der Hoffnung, an dem die Kinder etwas über die unvergänglichen Liebe Gottes lernen.“, schrieb uns die Tage der Präsident der armenisch-evangelischen Kirchen in Syrien Pfarrer Harout Selimian.
Das Thema „Wer ist Jesus für Dich“ zog sich durch die all Themeneinheiten dieser besonderen Sommerbibelschule. Neben Gebet und dem gemeinsamen Singen gab es auch viele Möglichkeiten, um ausgelassen zu spielen. Die Verantwortlichen der Kinder-Ferien-Bibelschule wollten, dass die Kinder ihr Lebensumfeld etwas besser kennenlernen. Deshalb gab es zahlreiche Ausflüge in die nähere Umgebung – auch in Aleppo.
„Uns war es in diesem Jahr wichtig den Kindern einige Orte in ihrer Umgebung zu zeigen, damit sie ein Gefühl dafür bekommen, wo sie leben“, so Pfarrer Harout Selimian.
Hier in der Galerie können Sie ein paar Eindrücke aus der letzten Kinder-Ferien-Bibelschule sehen.