Unsere Arbeit in Syrien
Nach dem Bürgerkrieg in Syrien sehen auch heute noch viele Städte und Dörfer wie Ruinen aus. Der Wiederaufbau des Landes wird noch viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Arbeitsplätze und regelmäßig stattfindender Schulunterricht sind ganz entscheidend für das Wohl der Menschen. Unsere Partner der Armenisch-Evangelischen Kirchengemeinden in Aleppo und Kessab versuchen ihr Bestes, um den Menschen durch verschiedenste diakonische Diensten beizustehen.
Die Kinder und jungen Erwachsenen Syriens liegen uns dabei besonders am Herzen. Wir unterstützen die Armenisch-Evangelische Kirchenunion in ihrem Anliegen für die Jugend in Syrien da zu sein. Pfarrer Dr. Harout Selimian, Präsident der Armenisch-Evangelischen Kirche, drückt es wie folgt aus:
„Wir wollen die Jugend ermutigen in unsrem geliebten Syrien zu bleiben. Das Land, welches unsere Vorfahren während des armenischen Genozides 1915 mit offenen Armen empfangen hat. Momentan steht unser Glaube auf dem Prüfstand. Doch Fakt ist: Syrien ist unser Heimatland. Hier haben wir unsere Wurzeln. Was die Jugend definitiv braucht, ist finanzielle Unterstützung, Ermutigung und in den meisten Fällen Trost. Das Gebot der Stunde lautet: Unserer Jugend den Rücken zu stärken!“
Projekt: Kinder und Jugendlich in Aleppo und Kessab unterstützen
In Syrien ist die Armenisch-Evangelischen Kirchenunion unser Partner. Der Krieg ist nun schon einige Jahre vorbei. Doch die Nachkriegszeit gestaltet sich nicht weniger schwierig. Wirtschaftssanktionen machen es den Menschen im Alltag schwer.
Nach wie vor ist Bildungsarbeit ein dringendes Anliegen. Aktuell unterstützen wir Gemeinden und Schulen in Aleppo und in Kessab. Für Schüler wird in den Sommerferien Nachhilfeunterricht organisiert. Kriegsbedingt konnten viele Kinder die letzten Jahre nicht zur Schule gehen. Es gibt einiges nachzuholen. In den Monaten Juni, Juli und August findet für ein paar Wochen die Kinderferien-Bibelschule (DVBS) statt. Neben biblischem Unterricht lernen die Kinder armenische Geschichte; es gibt Sprachunterricht (Englisch, Französisch und Arabisch) und natürlich viel Spiel und Freizeit.
Teilnehmende Kinder der Sommerbibelschule in Syrien.
„Bei den DVBS-Programmen geht es nicht nur darum, den Kindern eine Pause von der harten Realität des Krieges und seiner Folgen zu geben. Wir wollen ihnen auch ein Gefühl von innerer Sicherheit, Hoffnung und Stabilität vermitteln. Durch biblische Geschichten, christliche Lieder und verschiedene Aktivitäten erfahren sie etwas über Gottes Liebe und Fürsorge. Die Kinder schließen dauerhafte Freundschaften und entwickeln ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Sie lernen wertvolle Lebenskompetenzen und gewinnen das Selbstvertrauen, sich den bevorstehenden Herausforderungen zu stellen.“, Pastor Simon DerSahagian über die Kinderferienbibelschule
Den aktuellen Flyer zu unserer Arbeit in Syrien können Sie HIER herunterladen.
Übrigens: In 2023 konnten wir insgesamt 130.000 € Spendengelder für humanitäre Hilfe für die Erdbebenopfer in Syrien an bereitstellen. Über unsere Sonderprojekte können Sie sich auf HIER auf unserer Webseite informieren.
„Als armenischer Christ hoffe ich natürlich einen Beitrag zum Friedensprozess leisten zu können. Die Christen, die während des Krieges in Syrien geblieben sind, werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Sie haben zusammen mit den Muslimen in Aleppo ausgeharrt. Ich sehe meine Aufgabe darin, die Christen im kommenden innersyrischen Versöhnungsprozess zu ermutigen, an der Versöhnung zwischen den Konfessionen teilzunehmen. Es ist wichtig, mit der Kriegsvergangenheit versöhnt zu sein, um eine Zukunft zu haben.“
„In Aleppo zu bleiben, war keine leichte Entscheidung, aber ich vertraute einfach darauf, dass Gott mir die nötige Kraft und Weisheit schenken würde, meine Mission zu erfüllen, den Menschen in diesen schwierigen Zeiten geistliche Führung und Unterstützung zu geben.“
Wer sind unsere Partner in Syrien?
Mit folgenden einheimischen Organisationen stehen wir in Verbindung:
- „UNION der Armenisch-Evangelischen Kirchen im Nahen Osten“: Unterstützung der Gemeinden und deren Sozialen Arbeit in Aleppo und Kessab. Für weitere Informationen zur Kirchenunion der Armenisch-Evangelischen Kirche bitte HIER KLICKEN
Hilfsbundmitarbeiter zu Besuch in Syrien
Geschäftsführer Andreas Baumann und Projektleiter Lukas Reineck waren Ende März bei Partnern der armenisch-evangelischen Kirche in Syrien zu Besuch. Man wollte sich ein Bild von den gegenwärtigen Situation, nach dem Erbeben und den verschiedenen Projekten, die der Hilfsbund unterstützt, machen. Er war der erste Besuch von Hilfsbundmitarbeitern seit über zehn Jahren in Syrien. Beeindrucken war, dass trotz einer (größtenteils) fehlenden kritischen Infrastruktur in Syrien die Partner vor Ort ihr Möglichstes tun, um eine gewisse Lebensqualität zu gewährleisten.
Pfarrer Harout Selimian und sein Team, die vielen Lehrerinnen und Mitarbeiter auf dem Schulcampus der Bethel Gemeinde sorgen täglich dafür, dass der Schulalltag für die Kinder stattfinden kann. Beeindruckt waren die beiden Hilfsbundmitarbeiter von den vielen Kindern vor Ort, die im Gottesdienst mitgesunden haben. Schockierend hingegen war wieviel Zerstörung es in Syrien noch immer gibt. Gerade die Rückfahrt von Aleppo nach Damaskus zeigte das Ausmaß – kilometerweit fährt man durch zerstörte Dörfer und Städte.
Einen ausführlichen Bericht über die Reise nach Syrien werden wir in unserem Magazin „Impulse“ in der nächsten Ausgabe veröffentlichen. Wenn Sie daran Interesse haben, dann können Sie die Impulse gerne HIER kostenfrei bestellen.
„Die Menschen hier auf Erden suchen jemanden, der ihre täglichen großen und kleinen Herausforderungen trägt und übernimmt. Gott hatte aber die ultimative Absicht seinen eignen Sohn zu schicken, der den Kampf über den Tod gewann. Die Menschen haben es nicht geschafft dauerhaften Frieden auf Erden zu stiften, jedoch kann Gott in Menschen einen inneren Frieden stiften, obwohl man mitten in Problemen und Kriegszuständen steckt.“, so Pfarrer Harout Selimian über Aussagekraft von Ostern.
Auch wir, das Team des Hilfsbundes, wünschen Ihnen ein gesegnetes und friedvolles Osterfest.
In der Galerie sehen Sie ein paar Eindrücke der Reise.
Syrien: Verteilung von Decken und Kleidung in der Bethel Kirche in Aleppo
Nach dem Erdbeben in Aleppo geht die diakonische Hilfe der Bethel Kirche für Mitglieder der Gemeinde und Nachbarn aus dem Gemeindeumfeld weiter. Am 11.März wurden auf dem Campus des Aleppo College, nahe der Kirche, Kleidung und Decken an bedürftige Menschen verteilt. Pfarrer Harout Selimian und seinem Team „Hope for Life“ ist es wichtig nahe an den Familien aus der Umgebung dran zu sein. „Mit vereinten Kräften ist es möglich die gegenwärtige schwierige Situation zu meistern“, so Pfarrer Harout Selimian, der auch der Präsident der armenisch-evangelischen Kirche in Syrien ist.
Am letzten Freitag besucht Pfarrer Harout Selimian das erste Mal nach dem Erdbeben die armenisch-evangelische Gemeinde in Kessab im Westen Syriens. Dort verbrachte er einen Tag mit Pastor Agishian und traf sich mit Gemeindemitglieder.
Syriens politische Rolle verändert sich gegenwärtig. Präsident Baschar al Assad ist wieder gefragt und kann an alte Kontakte anknüpfen. Wer mehr dazu lesen möchte, dem sei der Artikel bei Qantara.de über das Ende von Assads Isolation empfohlen. Dazu gerne HIER klicken.
In der Galerie sehen Sie Bilder der Verteilaktion aus Aleppo und Bilder des Besuches in Kessab.
Syrien: Nach dem Erbeben stehen zunehmen syrische Menschen in der Türkei unter Druck
In der ZDF Talk Show „Markus Lanz“ sprach der Soziologe und Migrationsforscher Gerald Knaus darüber wie wichtig es jetzt ist, dass die Bundesregierung der Türkei nach dem Erdbeben unterstützend zur Seite steht. Viele Menschen könnten sich nach dem Erdbeben in der Türkei auf den Weg nach Europa machen, so Knaus in der Talk Show. Die ganze Debatte können Sie in der ZDF Mediathek sehen. Zudem wächst der Druck innerhalb der Türkei auf syrische Flüchtlinge, die während es Krieges in das Nachbarland Türkei geflohen sind. Teilweise werden Sie diskriminiert und ihnen werden Hilfeleistungen entzogen. In den Tagesthemen wurde darüber berichtet. Um zum Beitrag zu gelangen, einfach HIER klicken.
In Aleppo kümmern sich nach wie vor unsere Partner der armenisch-evangelischen Kirchenunion und insbesondere die Bethel Gemeinde um Opfer des Erdbebens. Pfarrer Harout Selimian und sein Team sind für die Menschen da und versorgen sie mit dem Nötigsten. Kürzlich veröffentlichte IDEA Das christliche Spektrum ein Portrait über Pfarrer Harout Selimian. Diesen Beitrag können Sie auf unserer Webseite HIER einsehen.
Wenn Sie in Syrien helfen möchten, dann können Sie das gerne über uns tun. Unter folgender Bankverbindung. Vielen Dank.
Christlicher Hilfsbund
DE50 5206 0410 0004 1211 20
Spendenzweck: Nothilfe Syrien