Unsere Arbeit in Armenien
Projekt: Patenschaftsprogramm
Seit Anfang 2018 arbeiten wir mit DIACONIA Charitable Fund zusammen. DIACONIA hat jahrlange Erfahrung mit Patenschaften. Das katastrophale Erdbeben im Jahre 1988 war der Start von DIACONIA (vormals Armenina Help Center).
Mittlerweile betreut DIACONIA mehr als 3300 Patenkinder in Armenien.
Tristesse und Hoffnungslosigkeit bestimmen in Armenien häufig den Alltag. Heute nicht zu wissen, ob man am nächsten Tag eine warme Mahlzeit hat ist für viele Menschen Normalität. Das Glück einer regelmäßigen Arbeit nachzugehen hat nicht jeder.
Leider können die meisten armenische Familien ihren Kindern wenig Chancen bieten. Kinder brauchen Möglichkeiten sich zu entwickeln. Wir wollen dabei helfen.
Eine Patenschaft (50€/monatlich) beinhaltet ein monatliches Lebensmittelpaket mit Grundnahrungsmitteln (Reis, Nudeln, Linsen etc.) sowie medizinische und zahnmedizinische Versorgung. Zu Beginn jedes Schuljahres bekommen die Kinder Schulmaterialien. Manchmal braucht es individuelle Betreuung – Auch hier hilft DIACONIA.
DIACONIA hat auch ein evangelistisches Anliegen. Die Kinder, welche im Patenschaftsprogram sollen das Evangelium hören. Dies geschieht z.B. auf Kinder-Sommerfreizeiten, die DIACONIA im Sommer organisiert.
Die Zusammenarbeit mit christlichen Gemeinden vor Ort ist DIACONIA wichtig. Wir haben auch schon einen finanziellen Zuschuss bei der Renovierung von Gemeindegebäuden gegeben.
DIACONIA hat ein Ausbildungszentrum. Dort kann man z.B.: den Beruf des Bäckers oder der Näherin lernen. Familien soll dazu angeleitet werden ein möglichst eigenständiges Leben zu führen. Landwirtschaftliche Kleinprojekte werden unterstützt – wie der Kauf von Vieh (Kühe, Hühner, Schweine). In manchen Fällen kann die Unterstützung sogar bis zu einem Hausbau gehen.
Am Stadtrand von Eriwan liegt das Dorf der Hoffnung – 16 ha Land. Seit 2001 baute DIACONIA dort Häuser. Heute umfasst das Dorf 79 Häuser mit etwa 500 Bewohnern.
Wie helfen wir die Not in Armenien zu lindern?
Es gibt die Möglichkeit bei uns eine Patenschaft in Armenien zu übernehmen. Eine Patenschaft beinhaltet, wie oben erwähnt ein monatliches Lebensmittelpaket medizinische und zahnmedizinische Versorgung.
Darüber hinaus haben wir zwei weitere Möglichkeiten in Armenien zu helfen:
- Sozialfonds Armenien (Verwendungszweck): Falls nötig zusätzliche Hilfe für die Patenkinder oder Hilfe für das familiäre Umfeld des Kindes – zum Beispiel: Eine besondere medizinische Behandlung, wie eine Operation.
- Armenien allgemein (Verwendungszweck): Verschiedene Projekte, die wir in Zusammenarbeit mit DIACONA durchführen – zum Beispiel: Die Verteilung von Winterstiefeln und Jacken zur Weihnachtszeit.
Bei Interesse an einer Patenschaft oder wenn Sie Fragen haben zu unserer Arbeit in Armenien, dann melden Sie sich bei uns.
Gerne berät Sie Frau Gabriele Lück – unsere Patenschaftsbeauftragte: gabi.lueck@hilfsbund.de
Projekt: Regenbogenhaus – Hilfesuchenden Frauen einen guten Start ins Leben ermöglichen
Als Waise hat man es in Armenien schwer. Im Normalfall ist es die eigene Familie, die einem Sicherheit bietet – weniger der Staat. Doch was ist, wenn man keine Familie hat? Wenn man auf sich allein gestellt ist? Wo kann man hingehen? Eine Möglichkeiten ist das „Regenbogenhaus“ in Eriwan. Junge Frauen, die früher im Waisenhaus Zatik aufgewachsen sind oder aus anderen schwierigen Situationen den Weg hierher finden, können – in einer wertschätzenden Umgebung – erste Schritte in ein eigenständiges Leben gehen. Im “Regenbogenhaus” gibt es Unterstützung, mit der man sich auf ein selbst bestimmtes Leben vorzubereiten kann.
Während des Krieges im Jahr 2020 haben auch zwei Familien aus Bergkarabach im Regenbogenhaus eine Bleibe gefunden.
Wie unterstützen wir das Regenbogenhaus?
Das Regenbogenhaus bekommt von uns monatlichen einen Betrag. Wir kommen für Personalkosten, Essensgeld und sonstige anfallende Kosten (Strom, Wasser) auf. Die Bewohnerinnen beteiligen sich – je nach Möglichkeit an den Kosten. Bei einer Unterstützung im Verwendungszweck bitte Regenbogenhaus angeben.
Projekte: Armenisch-Evangelische Kirche und evangelistischer Kalender „Leben“
Wir stehen in enger Verbindung mit der Armenisch-Evangelischen Kirche Armeniens. In unregelmäßigen Abständen unterstützen wir kirchliche Projekte. Außerdem haben wir die letzten Jahre regelmäßig den Druck des evangelistischen Kalenders „Leben“ in die Armenische Sprache unterstützt.
Wer sind unsere Partner in Armenien?
Für die Patenschaften arbeiten wir mit der Organisation Diaconia Charitable Fund zusammen. Für weitere Informationen HIER KLICKEN
„Bareshavigh Miabanutyun“ ist unsere Partnerorganisation für das Regenbogenhaus.
Aserbaidschanisches Militär greift Bergkarabach an
Seit wenigen Stunden gibt es (wieder) Kämpfe in der Region Bergkarabach. Das aserbaidschanische Militär hat die Hauptstadt Bergkarabachs Stephanakert sowie umliegende Dörfer angegriffen. Details zu den Vorgängen können Sie aus deutschen Medien entnehmen – über aktuellen Entwicklungen berichteten die Tagesthemen und T-Online.
Momentan sind Kinderpatenschafts-Beauftragte Gabi Lück und Projektleiter Lukas Reineck auf Dienstreise in Armenien. Sie befinden sich in Eriwan, der Hauptstadt Armeniens. Die Situation vor Ort geben sie wie folgt wieder:
„Seit Tagen sind unsere armenischen Freunde und Partner vor Ort angespannt. Die Lage um die Blockade des Latschin-Korridor wurde immer verzwickter. Gestern noch gab es die Meldung, dass Hilfsgüter, die wochenlang vor dem Grenzübergang nach Bergkarabach gewartet haben, nun durchgelassen wurden … gleichzeitig erfuhren wir, dass in sozialen Medien Bilder von aserbaidschanischem Militär gezeigt wurden, das sich entlang der Grenze vermehrt positioniert. Unsere Partner hier in Eriwan erwarteten schon am Wochenende Kampfhandlungen … man war froh über ein ruhiges Wochenende … die Meldung über Angriffe Aserbaidschans kamen heute wie aus heiterem Himmel.“
Das Leben in Eriwan geht unverändert weiter. Vom Krieg spürt man hier bisher nichts. Große Sorgen über Verwandte und Freunde, die man in Bergkarabach hat, macht man sich alle Mal.
Wir hoffen, beten und bangen mit unseren armenischen Freunden, dass in den Abendstunden und in der Nacht die Kampfhandlungen aufhören. 🙏
Keine Lösung in Sicht!?! Die Blockade des Latschin-Korridors
Der Latschin-Korridor, die einzige Zufahrtsstraße von Armenien nach Bergkarabach ist weiterhin blockiert. In deutschsprachigen Medien findet sich zunehmend eine kritische Berichterstattung über die Zustände in Bergkarabach. Eine politische Lösung zeichnet sich gegenwärtig nicht ab. Die Situation für die Menschen in Stephanakert, der Hauptstadt Bergkarabachs, wird immer unerträglicher.
Stundenlanges Anstehen für Brot ist zur Normalität geworden, wie aus diesem ZDF-Beitrag hervorgeht.
Der Leiter unserer Partnerorganisation DIACONIA Charitable Fund Baru Jambazian aus Armenien sprach diese Woche mit der evangelischen Zeitung IDEA_Das christliche Spektrum. Den Link zum Interview finden Sie HIER.
Weitere aktuelle mediale Beiträge über die Situation der Menschen in Bergkarabach sowie einen aufschlussreichen Artikel der ZEIT über geopolitische Zusammenhänge im Südkaukasus können Sie HIER lesen
TAZ – Der hingenommene Genozid
Radio Eins – Journalist Eßer: „Aserbaidschan ist dabei ein Völkermord zu verüben“
Wir hoffen und beten weiter mit unseren Partnern in Armenien, dass der Korridor so schnell wie möglich geöffnet wird und die dringend benötigten humanitären Güter die Menschen erreichen. 😥🙏
Armenien: Die Blockade des Latschin-Korridores hält weiter an
Seit über acht Monaten ist der Latschin-Korridor blockiert. Es ist die einzige Zufahrtsstraße für Hilfs-Konvois, Krankentransporte oder Zivilreisende nach Bergkarabach bzw. in die Republik Armenien. Die Situation ist sehr angespannt. Zuletzt wurde ein Hilfskonvoi des armenischen roten Kreuzes am Grenzübergang von Aserbaidschan blockiert, wie die Tagesthemen berichteten. Den Artikel finden Sie HIER.
Zur Blockade des Latschin-Korridores meldeten sich zuletzt deutsche Politiker zu Wort, wie Renata Alt (FDP) „Der Latschin-Korridor muss geöffnet werden.“ sowie Robin Wagener (Bündnis 90/Die Grünen). Er ist Koordinator für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit dem südlichen Kaukasus, der Republik Moldau sowie Zentralasien im Auswärtigen Amt.
Unsere Freude in der Republik Armenien, aber auch dem Nahen Osten sind enttäuscht von der Weltgemeinschaft. Armenien fühlt sich im Stich gelassen.
„120.000 Menschen in Bergkarabach erleben eine existenzielle Krise. Die Bedingungen sind jetzt als wäre es ein Genozid gegen die armenischen Bewohner von Bergkarabach. Armenierinnen und Armenier haben durch die Geschichte hindurch gelitten – ja die schlimmsten Verbrechen wurden an ihnen begangen. Weltweite Spitzenpolitiker und Diplomaten höchsten Ranges haben stillschweigend Massaker, Gräueltaten und Vertreibung mitbekommen. Die Welt hat sich entschieden mit tauben Ohren unserem Leiden zu begegnen.“, so schrieb uns eine Bekannte aus Armenien.
Dass Deutschland und die EU beim Friedensprozess eine entscheidende Rolle spielen könnten, meinen die Autoren dieses Artikels – dazu HIER klicken.
Wir bangen, hoffen und beten mit unseren armenischen Glaubensgeschwistern, um eine baldige Öffnung des Latschin-Korridors und um eine diplomatische Lösung dieser verfahrenen Situation.