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„Der Libanon ist nur ein paar Tage von einer sozialen Explosion entfernt“
Im Libanon spitzt sich die Lage zu. Ende 2019 hatten die meisten Libanesen Hoffnung auf eine positive Veränderung in ihrem Land. In diesen Tagen sieht die Lage ganz anders aus.
„Der Libanon ist nur ein paar Tage von einer sozialen Explosion entfernt“, sagte vor ein paar Tagen der Übergangsregierungschef Hassan Diab. Man kann nur hoffen und beten, dass Hassan Diab Unrecht behält. Doch viele Libanesen wachsen die alltäglichen Probleme über den Kopf. Die libanesische Währung hat drastisch an Wert verloren, sodass sich viele Menschen ein Leben im Libanon nicht mehr leisten können.
Nicht nur die Stromversorgung ist knapp; auch Benzin ist ein knappes Gut geworden. Menschen stehen stundenlang an Tankstellen an – für ein bisschen Benzin. Medikamente und Hygieneprodukte wie Damenbinden sind Mangelware oder kaum zu bezahlen. Im Internet war ein Video von einem Mann zu sehen, der für ein paar Windeln eine Apotheke überfiel. Die Preise von Milchprodukten und Fleisch steigen weiter. Unfreiwillig sind nun viele Libanesen Vegetarier oder sogar Veganer geworden. Ein Problem ist sicherlich, dass der Libanon fast alle Waren importieren muss. Produktion gibt es im Land kaum.
Angesichts der Flut von Problemen ist es unmöglich überall gleichzeitig zu helfen, so schrieb uns Paul Haidostian, der Präsident der armenischen Haigazian Universität in Beirut: „In diesen Tagen ist es schwierig Prioritäten zu setzen“
Wann und ob sich eine Regierung im Libanon bildet, die in der Lage ist den Problemen Herr zu werden, ist unklar. Unseren Partnern vor Ort bleibt nicht viel; außer zu Hoffen und zu Beten.
“Wir haben immer noch keine Regierung und die Lage wird ständig schwieriger; jeden Tag taucht wieder ein neues Problem auf. Wie wir bereits sagten – der Libanon braucht ein Wunder.“, teilte uns Raffi Messerlian, Pfarrer der Nor Marash Gemeinde aus Beirut, mit.
Im Libanon geht das Licht aus
Im Libanon setzt sich der wirtschaftliche Abwärtstrend fort. Die Landeswährung, das libanesische Pfund, verliert ständig an Wert. Die Preise für Grundnahrungsmittel sind enorm gestiegen. Allein durch staatliche Subvention kann sich der “einfach Mann” noch sein tägliches Brot leisten.
Und nun gehen im Libanon auch die Lichter aus. Seit Jahren beziehen die Bewohner im Libanon ihren Strom vom Staat und privaten Anbieten. Häufig sind es Dieselgeneratoren, die beim Ausfall der staatlichen Stromversorgung einspringen. Hinter vorgehaltener Hand sprechen die Libanesen auch von der “Generatoren Mafia”. Da auch auf diesem Markt ein Preiskampf tobt. Zuletzt haben zwei türkische Ponton-Kraftwerke (schwimmende Kraftwerke) ihre Lieferungen an den Libanon eingestellt, weil sie keine Vergütung mehr bekommen.
Vor ein paar Tagen schicke uns Pfarrer Hagob Akabasharin folgenden Nachricht: “Die staatliche Stromversorgung liefert momentan maximal 2-3 Stunden pro Tag Strom. Viele Menschen hängen nun von den privaten Stromanbietern ab. Aber nicht mal diese privaten Anbieter können Strom garantieren, weil es einfach einen Mangel an Benzin gibt. Der Gipfel des Ganzen ist aber, dass der Staat, um das überteuert Benzin zu bezahlen die Ersparnisse der Menschen aus der Zentralbank nimmt. Die Libanesen bezahlen sozusagen doppelt. “
Der Libanon braucht ein Wunder. Bitte beten Sie mit uns, dass Lösungen für die schwerwiegenden Probleme im Libanon finden.
„Gehorsam mit Gott unterwegs sein“
Ende Mai fanden in der armenisch-evangelischen Nor Marash Gemeinde zu Beirut zwei Tage Kinderprogramm statt. Leider konnte die Kinder-Ferienbibelschule im letzten Jahr nicht wie geplant an „einem Stück“ stattfinden. Der Grund dafür war die Corona-Pandemie. Deshalb beschloss Pfarrer Raffi Messerlian die Kinder in Gruppen einzuteilen und das Kinder-Ferienbibelprogramm nur tageweise abzuhalten. Das Programm war dieses Mal für Kindergartenkinder und Grundschulkinder ausgerichtet. An den zwei Tagen haben insgesamt 120 Kinder teilgenommen.
Pfarrersfrau Kayane Messerlian sprach mit den Kindern über das Thema „Gehorsam mit Gott unterwegs sein“. Nachdem mit den Kindern Loblieder gesungen wurden, gab es Zeit zum Spielen und zu Mittag gab es Pizza.
Über die beiden Tage schrieb uns Pfarrer Messerlian:
„Es war spannend den Kindern beim Spielen zuzuschauen. Wir hatten das Gefühl, dass sie es seit langem vermissten ausgelassen miteinander zu spielen. Sie sprachen voller Freude miteinander und rannten über den ganzen Innenhof der Gemeinde. Wir sind dankbar, dass die beiden Tage so gut geklappt haben. Wir sind bereits in der Vorbereitung für das Kinder-Ferienbibelprogramm in diesem Sommer. Wir beten, dass es dieses Jahr möglich sein wird alles wie geplant und sicher durchführen zu können.“
In der Galerie sehen Sie Bilder der beiden Tage.