Aktuelles
Auf dieser Seite finden Sie gesammelte Beiträge aus unserer Arbeit. Selbstverständlich finden Sie Nachrichten aus den einzelnen Ländern auch unseren Projekten zugeordnet auf den entsprechenden Seiten.
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„Ich bete, dass es ein Wendepunkt für den Libanon ist“
In der letzten Woche erschien ein Artikel von Pfarrer Raffi Messerlian im christlichen Medienmagazin PRO. Pfarrer Raffi Messerlian ist Pfarrer der armenisch-evangelischen Gemeinde „Nor Marash“ in Beirut. Die letzten Jahre hatte der Hilfsbund die Kinder-Ferienbibelschule der Gemeinde unterstützt. Im Artikel schildert Pfarrer Raffi Messerlian, wie er die angespannte Situation in der Stadt erlebt, welche Nöte er im Land sieht und warum er sich einen weniger religiösen Staat wünscht. Hier geht es zum Artikel.
„Die Explosion im Hafen von Beirut bedeutet einen historischen tragischen Tag für den Libanon. Die unglaublich große Explosion hat die Libanesen im Herzen erschüttert, sie hat Hunderte unschuldige Menschen getötet und Tausende verletzt; sie hat der Stadt Beirut einen großen Schaden zugefügt. Die Explosion geschah abends gegen 18:30 Uhr – wenn es morgens oder mittags passiert wäre, wäre es wahrscheinlich zu Tausenden von Toten gekommen, denn dann wäre viel Verkehr auf den Straßen gewesen mit all den Menschen, die im Hafen arbeiten.“
Wir wollen jetzt in Beirut den Menschen helfen, soweit es in dieser Situation möglich ist. Niemand soll sich alleingelassen fühlen. Im Libanon mangelt es am Nötigsten. Wie lange die Aufräumarbeiten andauern werden, ist nicht abzusehen. Wir haben ein Spendenkonto eingerichtet, um unseren Partnern vor Ort finanzielle Hilfe zukommen zulassen.
IBAN: DE50 5206 0410 0004 1211 20
BIC: GENODEF1EK1 Ev. Bank Frankfurt
Verwendungszweck: Libanon Nothilfe
Spendenbescheinigung wird ausgestellt
Hilfsbund-Partner Dr.Jany Haddad aus Aleppo verstorben
Wir haben heute morgen davon erfahren, dass unser lieber Bruder und langjähriger Hilfsbund-Partner, Dr. Jany Haddad, in Aleppo heimgegangen ist. Er starb infolge einer Covid-19 Erkrankung, seit gestern war er bewusstlos und musste künstlich beatmet werden. Seit etwa 2 Wochen ging es ihm nach und nach immer schlechter. Er wird morgen Vormittag in Aleppo beigesetzt werden. Mit Dr. Jany Haddad verlieren wir einen lieben Bruder und langjährigen Verbündeten. Das Brunnenbau-Projekt in Aleppo und in den letzten Jahren jetzt die von ihm initiierte ökumenische Studentenarbeit in Aleppo waren unser gemeinsames Anliegen. Er war ein glaubensmutiger Zeuge Jesu, dessen medizinische und missionarische Arbeit, weit über Syrien hinaus ausgestrahlt haben. Tausende verdanken dem Chirurgen ihre Gesundheit, und nur Gott weiß, wie vielen er den Weg zu Jesus weisen konnte.
Wir trauen mit seiner Familie und mit der armenischen Gemeinschaft in Aleppo.
Doch sind wir dankbar Bruder Jany in den Händen seines Heilands zu wissen!
Christlicher Hilfsbund im Orient e.V.
Die Tage danach: In Beirut wird aufgeräumt – besonders die Jugend packt mit an
Die Ereignisse, des 4.August 2020 werden im kollektiven Gedächtnis der Libanesen noch lange nachwirken. Unvergessen sind die Bilder der Detonation in Beiruts Hafen, die um die Welt gingen. Von einem auf den anderen Moment wurde die libanesische Hauptstadt fast komplett zerstört und die Bewohner traumatisiert. In den Tagen danach demonstrieren die Menschen in Beiruts Innenstadt gegen die korrupte Elite und für einen Regierungswechsel. Der libanesische Gesundheitsminister teilte heute mit, dass der Premierminister Diab und sein Kabinett zurücktreten werden.
Nachdem sich der Staub in den Straßen Beiruts gelegt hat, herrscht ein Miteinander unter den Menschen. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange. Vor allem die jungen Menschen packen mit an. Es ist ermutigend zu sehen, dass die junge Generation ihr Land nicht aufgegeben hat.
„Viele Jugendliche halfen uns freiwillig in unserer Kirchengemeinde aufzuräumen. Auch zivil-gesellschaftliche Organisationen halfen bei den Aufräumarbeiten. Aus dem ganzen Land kamen junge Leute, um ihre Solidarität mit Beirut zu bekunden. Sie halfen ganz praktisch beim Aufräumen und sie unterstützen Familien mit mitgebrachtem Essen. Trotz der unglaublichen Katastrophe war in Beirut eine Atmosphäre der Solidarität spürbar. Diese Katastrophe betrifft uns unabhängig von Denomination oder Religionszugehörigkeit. Ob Christen oder Muslime, wir sitzen jetzt alle in einem Boot.“, schreibt uns Raffi Messerlian Pastor der armenisch-evangelischen Nor Marash in Beirut.
In der Fotogalerie sehen Sie Bilder von zwei evangelischen-armenischen Gemeinden aus Beirut. Einmal ist es „Die erste armenisch-evangelischen Kirche zu Hamra“ zu sehen und das andere Bild zeigt den Innenhof der armenisch-evangelischen Gemeinde in Aschrafiyya, einem Viertel, welches stark beschädigt ist, weil es sich in der Nähe des Hafen befindet.
Das Video zeigt Aufräumarbeiten in Beirut. Dieses wurde häufig in den sozialen Medien geteilt.