Aktuelles
Auf dieser Seite finden Sie gesammelte Beiträge aus unserer Arbeit. Selbstverständlich finden Sie Nachrichten aus den einzelnen Ländern auch unseren Projekten zugeordnet auf den entsprechenden Seiten.
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Statement zur Situation in Berg Karabach
Seit vergangener Woche gibt es erbitterte Kämpfe in der umstrittenen Region Bergkarabach. Der schon lange schwelende Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan ist nun wieder in voller Brutalität im Gange. Armenien wäre zu einem Waffenstillstand bereit. Aserbaidschan verweigert sich momentan offiziell jeglichen Gesprächen darüber. Wir teilen die Sorge unserer armenischen Partner, dass es in Berg Karabach zu ethnischen Säuberungen kommen könnte. In der letzten Woche hatten wir einen Aufruf zum Gebet für ein baldiges Ende des Blutvergießens im Südkaukasus veröffentlicht.
In dieser Woche verschickten wir ein Statement an einige Bundestagsabgeordnete, das Außenministerium und weitere Politikverantwortliche worin wir unsere Sorge um ein Fortdauern der verlustreichen Kämpfe und eine weitere Eskalation in diesem Konflikt mitteilen. Im Statement hieß es u.a.:
„Große Sorge bereitet uns auf diesem Hintergrund insbesondere die Positionierung des türkischen Präsidenten Erdogan, der mit seinen Äußerungen eine aserbaidschanische Aggression geradezu befeuert … Angesichts des Ernstes der Lage rufen wir alle Verantwortungs- und Mandatsträger in unserem Land dazu auf: Bitte schieben Sie den Konflikt nicht beiseite! Die Lage ist bedrohlich. Ein Flächenbrand jederzeit möglich. Werden Sie aktiv und nehmen Sie Ihre Einflussmöglichkeiten maximal wahr, um eine Katastrophe im Kaukasus abzuwenden!“
Das ganze Statement zu Karrabach können Sie hier lesen und herunterladen. Nutzen Sie auch die Gelegenheit es in Ihren Kreisen weiter zu verbreiten.
Aufruf zum Gebet!
Mit großer Betroffenheit verfolgen wir die Entwicklungen im Südkaukasus und die Berichte über die schweren Kämpfe rund um die Region Berg-Karabach/Arzach. Die Nachrichten, die wir dazu von unseren Partnern aus Armenien erhalten, sind besorgniserregend. Sie sehen sich von allen Seiten bedroht und fürchten um die Existenz ihrer Nation. Mit ihnen teilen wir die Sorge um eine weitere Eskalation ( – gerade auch angesichts historischer Erfahrungen und angesichts der Haltung des türkischen Präsidenten, die den Konflikt befeuert). Wir rufen deshalb dringend zum Gebet um Frieden und ein baldiges Ende des Blutvergießens im Südkaukasus auf!
Der Wiederaufbau in Beirut geht voran
Gelinde gesagt waren die letzten Wochen für unsere Partner der armenisch-evangelischen Kirchen UNION in Beirut eine Herausforderung. Eine Katastrophe solchen Ausmaßes ist für den Libanon eine Zerreißprobe. Und dies verlangt unseren Partnern sehr viel ab.
Wir stehen in regelmäßigem Kontakt mit der Kirchenleitung in Beirut, insbesondere mit Dr. Paul Haidostian. Er ist Präsident der Haigazian Universität zu Beirut sowie Vorsitzender des Zentralkomitees der armenisch-evangelischen Kirchen-UNION des gesamten Nahen Ostens. Die Koordination zum Wiederaufbaues der zur UNION gehörenden Gebäude läuft über ihn.
Alle beschädigten Kirchen und Schulgebäude der Kirchen UNION werden momentan renoviert. Auch die Verwaltungsbüros der UNION sind durch die Detonation am 4.August schwer beschädigt worden. Es mussten zwei alte Wände eingerissen werden, die nicht mehr tragfähig waren.
„Eines unserer Ziele ist es die Schulen soweit fertig renoviert zu haben, dass sobald der hybride Unterricht los geht, wir in der Lage sind wieder Schüler in den Klassenzimmern zu unterrichten. Vermutlich werden die Renovierungsarbeiten im Viertel Aschrafiyya am längsten dauern. Bis wir aber auch die schöne Glasmalerei in unserer Gemeinde in Beiruts Viertel in Hamra ersetzt haben, wird es mindestens 6 Monate dauern.“ , schrieb uns in den letzten Tagen Dr. Paul Haidostian
Bereits jetzt ist die humanitäre Not groß. Die wirtschaftliche Lage des Libanon desaströs. Lebensmittel sind knapp. Und die Wintermonate rücken in immer greifbarere Nähe. Viele Hilfegesuche von notleidenden Menschen erreichen Dr. Paul Haidostian.
„In den letzten Wochen hat das Sozial Komitee unserer Kirche sehr viele Anfrage von Menschen bekommen, die durch die Detonation in Not geraten sind, entweder wurde die Wohnung verwüstet oder sie haben ihren Arbeitsplatz verloren. Hinzu kommt, dass viele Gemeinden jetzt weniger Geld haben. Die sonntägliche Kollekte entfällt oder andere Abgaben wie der 10.Teil eines Einkommens…Jeden Tag hören wir von Familien, die eigentlich dem Mittelstand angehören, aber nun durch diese Katastrophe in eine prekäre wirtschaftliche Situation gerutscht sind – ja eigentlich vor dem wirtschaftlichen Aus stehen. Es bricht uns das Herz.“, berichtet uns Dr. Paul Haidostian in einer seiner letzten Mails.
Die sozialen Nöte werden in den nächsten Wochen und Monaten im Libanon weiterhin Thema sein. Wir wollen unseren Partnern der armenisch-evangelischen Kirche zur Seite stehen und ihnen auch in Zukunft bei Sozialen Nöten unter die Arme greifen.
Für weitere Spenden mit dem Verwendungszweck „Libanon“ sind wir dankbar.
In der Bildergalerie sehen Sie die zur UNION gehörenden Gebäude und was dort gerade renoviert wird.