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Der Wiederaufbau in Beirut geht voran

Gelinde gesagt waren die letzten Wochen für unsere Partner der armenisch-evangelischen Kirchen UNION in Beirut eine Herausforderung. Eine Katastrophe solchen Ausmaßes ist für den Libanon eine Zerreißprobe. Und dies verlangt unseren Partnern sehr viel ab.

Wir stehen in regelmäßigem Kontakt mit der Kirchenleitung in Beirut, insbesondere mit Dr. Paul Haidostian. Er ist Präsident der Haigazian Universität zu Beirut sowie Vorsitzender des Zentralkomitees der armenisch-evangelischen Kirchen-UNION des gesamten Nahen Ostens. Die Koordination zum Wiederaufbaues der zur UNION gehörenden Gebäude läuft über ihn.

Alle beschädigten Kirchen und Schulgebäude der Kirchen UNION werden momentan renoviert. Auch die Verwaltungsbüros der UNION sind durch die Detonation am 4.August schwer beschädigt worden. Es mussten zwei alte Wände eingerissen werden, die nicht mehr tragfähig waren.

„Eines unserer Ziele ist es die Schulen soweit fertig renoviert zu haben, dass sobald der hybride Unterricht los geht, wir in der Lage sind wieder Schüler in den Klassenzimmern zu unterrichten. Vermutlich werden die Renovierungsarbeiten im Viertel Aschrafiyya am längsten dauern. Bis wir aber auch die schöne Glasmalerei in unserer Gemeinde in Beiruts Viertel in Hamra ersetzt haben, wird es mindestens 6 Monate dauern.“ , schrieb uns in den letzten Tagen Dr. Paul Haidostian

Bereits jetzt ist die humanitäre Not groß. Die wirtschaftliche Lage des Libanon desaströs. Lebensmittel sind knapp. Und die Wintermonate rücken in immer greifbarere Nähe. Viele Hilfegesuche von notleidenden Menschen erreichen Dr. Paul Haidostian.

„In den letzten Wochen hat das Sozial Komitee unserer Kirche sehr viele Anfrage von Menschen bekommen, die durch die Detonation in Not geraten sind, entweder wurde die Wohnung verwüstet oder sie haben ihren Arbeitsplatz verloren. Hinzu kommt, dass viele Gemeinden jetzt weniger Geld haben. Die sonntägliche Kollekte entfällt oder andere Abgaben wie der 10.Teil eines Einkommens…Jeden Tag hören wir von Familien, die eigentlich dem Mittelstand angehören, aber nun durch diese Katastrophe in eine prekäre wirtschaftliche Situation gerutscht sind – ja eigentlich vor dem wirtschaftlichen Aus stehen. Es bricht uns das Herz.“, berichtet uns Dr. Paul Haidostian in einer seiner letzten Mails.

Die sozialen Nöte werden in den nächsten Wochen und Monaten im Libanon weiterhin Thema sein. Wir wollen unseren Partnern der armenisch-evangelischen Kirche zur Seite stehen und ihnen auch in Zukunft bei Sozialen Nöten unter die Arme greifen.

Für weitere Spenden mit dem Verwendungszweck „Libanon“ sind wir dankbar.

In der Bildergalerie sehen Sie die zur UNION gehörenden Gebäude und was dort gerade renoviert wird.