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Hilfsaktion der Armenisch-Evangelischen Kirche für Binnenflüchtlinge im Libanon

Aktueller Stand (18.10) der Entwicklungen für unsere Partner im Libanon: 

Liebe Hilfsbund-Freunde,

unsere Partner und Vertrauten der Armenisch-Evangelischen Kirchen UNION sind in großer Sorge darüber was sich über ihrem Land und damit auch über ihrer Zukunft in diesen Tagen zusammenbraut. Die Luftangriffe auf Hisbollah-Anhänger im Süden Beiruts gehen fast täglich weiter. Dabei kann es vorkommen, dass ein Bombeneinschlag auch mehrheitlich christlichen Vierteln Beiruts erschreckend nahekommt, wie letzte Woche geschehen – Ohne bisherige Folgen für unsere Kontakte vor Ort. 🙏

In diesen unerträglichen Stunden, für die Menschen in Beirut, soll bei aller Tristesse der Dienst an den Nächsten nicht ausbleiben – dies gilt besonders geflüchteten Menschen.

Unser Partner, die Leitung der Armenisch-Evangelischen Kirchen UNION, in Beirut helfen Geflüchteten aus dem Süd-Libanon mit den nötigsten humanitären Gütern. Dazu gehören: Lebensmittelpakete, Kleidung, Matratzen und Hygieneartikel und falls nötig auch ein Obdach.

Auch in Anjar, einem Ort in der Bekaa-Ebene, übernimmt die Leitung des Armenisch-Evangelischen Internats diakonische Verantwortung für die Geflüchteten vor Ort. Bisher haben 70 geflohene Menschen einen temporären Ort gefunden, an dem sie bleiben können. Die Internatskinder helfen als Freiwillige bei der Verteilung von Lebensmittelpaketen mit.

Wir haben ein Spendenkonto dazu eingerichtet:

Spendenzweck „Nothilfe Libanon“

Spendenkonto
IBAN: DE50 5206 0410 0004 1211 20
BIC: GENODEF1EK1
Evangelische Bank Frankfurt am Main

Alle Spendengelder leiten wir ohne Abzüge an unsere Partner der Armenisch-Evangelischen Kirchen UNION mit Sitz in Beirut weiter. Bitte geben Sie als Erstspender Ihre vollständige Anschrift und den Verwendungszweck an. Danke sehr.

Eins sei noch gesagt: Wichtiger als Spendengelder ist IHR Gebet. Gebet dafür, dass die Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschen im Libanon so schnell als möglich aufhört und auf allen beteiligten Seiten Vernunft und der Wille zum Frieden überwiegt. Denn schon jetzt mag man die Frage stellen, wie der Libanon sich von dieser Katastrophe je wieder erholen kann …

In der Galerie sind Bilder von Hilfs-Verteilaktionen unserer Partner zu sehen:

 


Aktueller Stand (7.10) der Entwicklungen für unsere Partner im Libanon:

Beirut „füllt“ sich mehr und mehr mit Geflüchteten aus dem Südlibanon. Da viele der Geflüchteten keinen Platz in einer der staatlichen Schulen bekommen konnten müssen sie unter freiem Himmel auf den Straßen Beiruts übernachten. Die Bombardierung südlicher Stadtteile Beiruts geht auch Anfang dieser Woche weiter. Erschreckend war, dass in (relativer) Nähe zur First Armenian Evangelical Church und zur armenischen Universität Haigazian, im Stadtgebiet Ras Beirut, am vergangen Wochenende sich ein Bombeneinschlag ereignete. Laut unserer Partner war es eine Entfernung von ungefähr einem Kilometer.

Dort wo in den Sommermonaten die Armenisch-Evangelische Kirchenunion Kinder-Sommerlager, Kirchenkonferenzen ausrichtet und sich auch der libanesische EC (Entschieden für Christus) trifft sind mittlerweile 30 Geflüchtete untergekommen. Dieser Ort, welcher KCHAG heißt, liegt außerhalb Beiruts in den Bergen.

Beten Sie weiter mit uns für eine politische Lösung und ein Ende der Bombardierung Beirut.


Aktueller Stand (1.10) der Entwicklungen für unsere Partner im Libanon:

Die Armenisch-Evangelischen Kirchen UNION hat einen Krisenstab eingerichtet, der die Unterbringung von Geflüchteten aus dem Südlibanon koordinieren wird. Wir hören von unseren Partnern vor Ort, dass bereits alle staatlichen Schulen in Beirut mehr oder weniger zu Notunterkünften für die Angekommenen umfunktioniert wurden. Christliche Schule sind im Libanon als Privatschulen registriert. In den kommenden Tagen werden von staatlicher Seite Geflüchtete auch den Privatschulen, christlichen Schulen, zugewiesen werden.

„Die Libanesinnen und Libanesen, die ein Haus in den Berg rund um Beirut haben ziehen sich dorthin zurück. Am vergangen Sonntag hatte ich nur fünf Gottesdienstbesucher. Es ist den meisten zu unsicher sich ins Auto zu setzten und durch Beirut zu fahren. In den letzten Tagen sind die Menschen einem enormen Stress ausgesetzt. Einige nehmen Tabletten, um diese Tage der Ungewissheit auszuhalten. Betet weiter für uns.“, so ein Pastor aus Beirut.

In der Bekaa-Ebene, in Anjar, wo der Hilfsbund das Armenisch-Evangelische Internat und die Schule unterstützt ist die Situation ähnlich angespannt, wie in Beirut.

„An vielen der Orten, rund um Anjar, sind vermutlich Hisbollah-Anhänger, irgendwelche Waffendepots, Munitionslager oder anderes was zur Hisbollah gehört, versteckt. Es ist erschreckend. Die Frage ist jetzt natürlich, wo sind diese Ort und werden auch wirklich nur diese getroffen oder trifft es auch unsere christliche Gemeinschaft hier. Bei uns im Ort sind Geflüchtete angekommen. Im Missionshaus haben wir 30 Personen und weiter 40 Personen in zwei anderen Häusern, die auch zur Kirchen UNION gehören, untergebracht. 180 Geflüchtete schlafen unter freiem Himmel mitten in der Ortschaft. Wir versorgen sie so gut es geht mit Medikamenten, Kleidung und Essen. Die Schule findet jetzt nur online statt. Wir machen es über Google-Classrooms. Die Internatskinder sind in Anjar geblieben. Sie helfen bei der Verteilung von Lebensmitteln für die Geflüchteten.“ , so wurde uns heute aus Anjar berichtet.

Wir stehen in täglichem Kontakt mit unseren Partnern vor Ort. Ein Spendenkonto haben wir eingerichtet. Wer die Flüchtlingshilfe der Armenisch-Evangelischen Kirche im Libanon unterstützen möchte kann dies tun.

Spendenzweck „Nothilfe Libanon“

Spendenkonto
IBAN: DE50 5206 0410 0004 1211 20
BIC: GENODEF1EK1
Evangelische Bank Frankfurt am Main

Bitte geben Sie als Erstspender Ihre vollständige Anschrift und den Verwendungszweck an. Danke sehr.

 


Seit letzter Woche wird über den Libanon verstärkt berichtet. Die Angst vor einem flächendeckenden Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hisbollah ist bei unseren Partnern der Armenisch-Evangelischen Kirchenunion, im Libanon, groß. Wir stehen im regenmäßigen Kontakt mit unseren Partnern in Beirut, aber auch in Anjar der Bekaa-Ebene, wo der Hilfsbund seit vielen Jahren das Jungen- und Mädcheninternat der Kirchenunion unterstützt.

Wie unsere Partner die letzten Tage im Libanon erlebt haben und wie, die aktuelle Lage ihre gemeindlichen, schulischen und diakonischen Dienste beeinflusst davon möchten wir Ihnen an dieser Stelle einen Einblick geben. Einer der Pastoren, mit denen wir in Beirut in Verbindung stehen, schrieb uns das Folgende:

„Die Explosionen der Pager und dann der Funkgeräte letzte Woche erinnerte uns an die große Detonation im Hafen von Beirut am 4. August 2020. Die Traumata von damals kommen wieder hoch. Nach den Explosionen herrschte Chaos, besonders weil die Explosionen auch in der Nähe von Zivilisten passierten … Menschen waren beim Einkaufen etc. Die Menschen haben jetzt Angst davor ihren Computer einzuschalten oder ihr Handy bei sich zu tragen, es könnte ja in jedem Moment explodieren. Mittlerweile ist es so, dass es passieren kann, dass man über einen Festnetzanschluss eine Nachrichten erhält, dass jetzt das Stadtgebiet, in dem man vielleicht aufgewachsen ist und lebt, bombardiert wird. Das erleben wir hier in Beirut. Es ist Teil einer psychologischen Kriegsführung. In Beirut fühlen wir uns nicht mehr sicher gegenwärtig. Man denkt über so Dinge nach, wie: Was ist wenn meine Solaranlage oder auch die Lithium-Batterien explodieren? Gegenwärtig leben wir in der Angst vor dem was in den nächsten Tagen kommen kann. Wir befürchten, dass es noch schlimmer kommen könnte als die Bombardierung Beiruts durch Israel 2006. In den mehrheitlich christlichen geprägten Stadtvierteln, wo unsere Pastoren leben, bewegen wir uns eigentlich so wie immer. Wenn man aber von Beirut in die Bekaa-Ebene fahren möchte, wo viele Schiiten leben, muss man schon richtig vorsichtig sein. Unsere diakonischen und kirchlichen Dienste waren bisher nicht eingeschränkt durch die aktuelle Situation. Wenn es aber zu einem längeren Krieg kommt, dann werden wir das wirtschaftlich und dadurch auch finanziell spüren. Und ich glaube auch, dass es langfristig eine finanzielle Auswirkung auf die Armenisch-Evangelischen Schulen haben wird. Es wird den Menschen noch schlechter gehen, als es ihnen sowieso schon geht. Am Ende zahlen die normalen Menschen im Libanon den Preis für das alles.“

Aus Anjar, der armenischen Ortschaft, in der Bekaa-Ebene berichteten unsere Partner uns das Folgende:

„Gestern begann wieder die Schule bei uns vor Ort. Neben all den Einführungen und Treffen, die es so am Anfang eines Schuljahres gibt, hörten wir Bombenangriffe. Um 15 Uhr gab es einen Anruf, dass wir die Bekaa-Ebene innerhalb von zwei Stunden verlassen sollen, weil es eine verstärkte Bombardierung geben wird. Das war für uns ziemlich verwirrend, weil wir ja die Internatskinder bei uns haben. Es gehen einem dann so viele Fragen durch den Kopf. Sollen wir gehen? Sollen wir bleiben? Was ist mit unserer Verantwortung die Internatskinder zu schützen? Wir haben uns dann dafür entschieden zu bleiben. Es schien uns weniger riskant als mit den Kindern in einem Bus durch die Bekaa-Ebene nach Beirut zu fahren. Ungefähr 15 Minuten Fahrzeit von Anjar entfernt in einem Dorf waren dann gegen später Bombeneinschläge zu hören.“  

Wir beten regelmäßig um Schutz und Bewahrung für unsere Partner im Libanon. Wir hoffen, dass sich (noch) politische Lösungen finden trotz der ständig anwachsenden Eskalation. Die pastorale, pädagogische und diakonische Arbeit unserer Partner und Freunde im Libanon wird jetzt sehr dringend gebraucht. Schließen Sie sich uns an im Gebet für die Menschen im Libanon.