Unsere Arbeit im Libanon
Der Libanon geht gegenwärtig durch eine der schwierigsten Phasen seiner Geschichte. Ein großflächiger Krieg zwischen der Hisbollah und Israel würde die libanesische Zivilgesellschaft in großes Elend stürzen. Bereits seit Jahren leiden die Menschen im Libanon unter einer Wirtschaftskrise, Korruption und den nicht geklärten Umstände, die zur Detonation in Beiruts Hafen im August 2020, geführt haben. Die Politik hat ihr Vertrauen in der Zivilgesellschaft verspielt.
Projekt-Internat: Was ist das Besondere am Internat in Anjar?
Armenische Mädchen und Jungen aus Beirut finden im Internat ein neues Zuhause – ca. 80 Kinder können im Internat unterkommen. Die Trennung der Eltern, häusliche Gewalt oder finanzielle Not sind Gründe warum ein Kind aufs Internat geht. Auch Kinder aus dem kriegsgebeutelten Syrien kommen nach Anjar, um im Internat ein neues Zuhause zu finden.
Anjar ist ein armenisches Dorf in der Bekaa-Ebene an der syrischen Grenze. Überlebende (Musa Dagh-Armenier) des Genozides von 1915 fanden hier ein neues Zuhause. 1947 kamen die ersten Hilfsbund-Schwestern in den Libanon. Seit Jahrzehnten unterstützt der Hilfsbund das Armenisch-Evangelische Internat und die Schule in Anjar – früher durch die tatkräftige Hilfe von Deutschen und Schweizer Missionaren vor Ort. Heute ist die Arbeit in der Trägerschaft der Armenisch-Evangelischen Kirchen UNION im Nahen Osten.
Anjar ist ein Ort an dem man sich zu Hause fühlen darf. Das Klima ist gut. Das hektische Leben Beiruts ist fern. Man kommt zur Ruhe und darf durchatmen – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Kinder erfahren, vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben, Annahme und Wertschätzung.
Wie unterstützen wir das Internat?
Gemeinsam mit dem Schweizer Hilfsbund unterstützen wir das Internat bei allen laufenden Kosten, wie Essen, Öl zum Heizen und Gehälter der Erzieher. Wir freuen uns über Gebet und Spenden für das Internat!
Hinzukommen etliche Sonderprojekte, die wir über die letzten Jahr im Libanon, dank unserer Spenderinnen und Spender, umsetzten konnten. Dazu gerne einmal auf unserer Webseite die Sonderprojekte ansehen. Dieser LINK führt Sie direkt dort hin.
Gerne vermitteln wir auch Patenschaften in den Libanon. Jedes Jahr kommen neue Kinder ins Internat. Wenn Sie Interesse haben, eine Patenschaft für eines der Kinder im Internat zu übernehmen, dann melden Sie sich. Es gibt die Möglichkeit einer vollen (60€/mtl.) und einer halben (30€/mtl.) Patenschaft.
Gerne bespricht Frau Gabriele Lück – unsere Patenschaftsbeauftragte: gabi.lueck@hilfsbund.de alle weiteren Fragen am Telefon mit Ihnen.
Den aktuellen Flyer zu unserer Arbeit im Libanon können Sie HIER herunterladen.
„Unsere Internatskinder in Anjar haben Narben an allen möglichen Stellen. Manchmal sind sie wie eine geheime Landkarte, die uns etwas über die persönliche Geschichte und die früheren Verwundungen im Leben eines Kindes erzählen.“
„Die finanziellen Zuwendungen meiner Paten ermöglichten es mir, das Internat in Anjar zu besuchen. Insofern waren es meine Paten, die mich in die Lage versetzten, mich zu entwickeln. Ich durfte ein Kind, ein Teenager sein. Ich durfte träumen, nachdenken, Zeit für mich haben – in der behüteten Umgebung des Internats in Anjar.“
Projekt-Schule: Armenisch-Evangelische Schule in Anjar
Die Schule in Anjar hat einen guten Ruf im Libanon. Die Lehrer fördern die Kinder in ihren Möglichkeiten – dazu gehören auch Kinder mit Lernschwierigkeiten oder schulischen Lücken. Alle Internatskinder (Interne), wie auch Kinder (Externe) aus dem Ort, gehen auf die Armenisch-Evangelische Schule in Anjar. Die Schule ist uns genauso ein Anliegen wie das Internat. Ohne die Schule kann das Internat nicht bestehen.
Wie helfen wir der Schule in Anjar?
Die libanesische Wirtschaftskrise hat vielen Menschen den Mut genommen. Durch unser Sonderprojekt „Unterstützung für Lehrer und Mitarbeiter in Anjar“, konnten wir ein Hilfsangebot schaffen. Infos zum Projekt finden Sie HIER .
Wir sind stolz und freuen uns, dass wir erfolgreich, gemeinsam mit anderen Hilfsorganisation, das Solarprojekt in Anjar durchführen konnten. Ausführliche Information über das Projekt können Sie HIER lesen.
Wie unterstützen wir die Armenisch-Evangelische Kirchenunion im Libanon noch?
In Sommermonaten unterstützen wir Gemeinden der Armenisch-Evangelischen Kirchenunion finanziell bei der Durchführung ihrer Kinder-Ferienbibelschule in Beirut.
Alle Anfragen zum Thema Schule und Projekte im Libanon bitte an Projektleiter: lukas.reineck@hilfsbund.de
Wer ist unser Partner im Libanon?
Unser Partner ist die Union der Armenisch-Evangelischen Kirchen im Nahen Osten. Weiter Info einfach HIER KLICKEN
Libanon: Fortschritt bei den Renovierungsarbeiten in Anjar
Wir freuen uns. Die Renovierungsarbeiten der Armenisch-Evangelischen Kirche in Anjar gehen voran. Pfarrer Hagob Akbasharian, dem ortsansässige Pfarrer, ist es wichtig, dass bei der Instandsetzung der Kirche mit lokalen Handwerksbetrieben zusammengearbeitet wird.
Vielleicht erinnern Sie sich: Am 7.Mai brannte es in der Armenisch-Evangelischen Kirche in Anjar. Vor gut einer Woche konnten wir 20.000€ an unsere Partner der Armenisch-Evangelischen Kirche im Libanon für die Renovierungsarbeiten weiterleiten. Wir sind nicht die einzige Organisation, die beim Instandsetzen der Kirche hilft. Dank dafür, sei an dieser Stelle, allen (Hilfsbund) Spenderinnen und Spendern. 🙏
Über den weiteren Verlauf der Renovierungsarbeiten halten wir Sie informiert. Hier in den sozialen Medien oder in unserem Magazin „Impulse“, welches man kostenfrei HIER bestellen kann.
Ordination im Libanon: Pfarrer Hagob Akbasahrian
Am 3. Juni fand in Anjar, im Libanon, die Ordination von Hagob Akbasharian statt. Damit ist Hagob Akbasharian Pfarrer der Armenisch-Evangelischen Kirchenunion im Nahen Osten. Viele Vertreter aus Kirche und Politik, vor Ort, waren bei diesem besonderen Ereignis anwesend. Aus der ganzen „armenischen“ und „protestantischen“ Welt wurde gratuliert – Die Armenisch-Evangelische Kirchenunionen aus Frankreich, Nordamerika und Armenien übersandten ihre Grüße sowie die AMAA (Armenian Missonary Association of America) wie auch der Weltrat der Armenisch-Evangelischen Kirchen. Aus Syrien gratulierte der oberste Rat der evangelischen Kirchen.
Durch Handauflegung von sieben Pfarrern der Armenisch-Evangelischen Kirchenunion wurde Hagob Akbasharian in seinen Dienst eingesegnet. 🕊🔥
Der Gottesdienst fand außerhalb der Kirche statt. Da diese nach dem Brand nun renoviert wird. Hagob Akbasharian ist Schuldirektor und Pfarrer der Armenisch-Evangelischen Kirche in Anjar. Wir freuen uns mit ihm über seine Ordination und wünschen Gottes reichen Segen für ihn, seine Familie und seinen Dienst in Anjar und hoffen auf viele weitere gemeinsame Projekte für die Jungen und Mädchen in Anjar. ⛪🙏
Ach übrigens: Die Armenisch-Evangelische Schule in Anjar feierte diese Monat auch ihr 80. jähriges Jubiläum. Wer mal in die Jubiläumsfeier reinschauen möchte findet HIER den Link dazu.
Libanon: Brand in der armenisch-evangelischen Kirche in Anjar
Gestern Morgen erreichte uns die Nachricht über einen Brand in der armenisch-evangelischen Kirche in Anjar, im Libanon. Der Ort, wo der Hilfsbund das Jungen- und Mädcheninternat der armenisch-evangelischen Kirche unterstützt. Das Feuer brach im anliegenden Gemeindebüro, noch vor dem Gottdienst, aus. Niemand wurde verletzt. Das Gebäude aber erlitt substanziellen Schaden. Das Feuer entfachte sich im Heizungssystem der Gemeinde. Im Pastorenbüro sind das Mobiliar sowie die Gesangsbücher der Gemeinde dem Feuer zum Opfer gefallen.
„Offensichtlich war die Ölheizung undicht und dadurch ist Heizöl in das Pastoren Büro sowie den Gemeindesaal gelangt. Da die Heizung an war hat es sich schließlich entzündet. Die Fenster der Kirche waren geschlossen. Es konnte sich kein großer Brand entwickeln. Kurz vor der Sonntagsschule kam ein Sonntagsschüler in die Kirche, um einen Laptop zu holen. Durch einen Luftzug entfachte sich das Feuer noch mehr. Gott sei dank konnte das Feuer durch Anwohner und natürlich die Feuerwehr gelöscht werden.“, schrieb uns der ortsansässige Pfarrer Hagob Akbasharian
Durch die starke Rauchentwicklung ist der Innenraum der Gemeinde schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Es werden sicherlich größere Renovierungsarbeiten von Nöten sein.
„Mit der Gemeinde sind wir dann in die nahegelegen Halle umgezogen und haben dort Gottesdient gefeiert. Trotz dieses Schocks am gestrigen Tag wollten wir Gott loben und preisen, dass nichts Schlimmeres passiert ist; niemand verletzt oder gestorben ist“, so weiter Pfarrer Hagob Akbasharian
Wenn Sie möchten, beten sie mit uns, dass die Gemeindemitglieder diesen Schrecken gut überwinden. ??