Irak: Nationaler Tag der Toleranz
Die irakische Regierung hat den 6. März zum nationalen Tag der Toleranz ausgerufen. Der Grund dafür ist die Erinnerung an den Jahrestag der Begegnung zwischen Papst Franziskus und seiner Eminenz Al-Sayyid Ali Al-Husseini Al-Sistani in der irakischen Stadt Nadschaf, während der Irakreise des Papstes, im letzten Jahr.
Der Leiter unserer Partnerorganisation CAPNI, aus dem Nordirak, Emmanuel Youkhana berichtete uns, dass am 6.März seine Exzellenz Qasim Al-Arachi, der nationale irakische Sicherheitsberater, den nationalen Tag der Toleranz ausrief. Zu den Feierlichkeiten waren an diesem Tag politische und religiöse Vertreter geladen. Unter den verschiedenen religiösen Gruppen des Irak waren Muslime, Christen, Mandäer, Jeziden, Juden, Ahl-e Haqq und Zoroastrier. Über 200 Gäste waren anwesend. Patriarch Sako und andere Bischöfe der Chaldäischen Kirche waren vor Ort sowie oberste irakische Regierungsvertreter, europäische Diplomaten, Vertreter aus der Wissenschaft und Menschen, die in der umliegenden Region leben.
In Nadschaf, in der Kufa Universität, wurden wichtige Reden von ranghohen irakischen politischen Vertretern, dem Bürgermeister von Nadschaf, Patriarch Sako, Schiitischen und sunnitischen Imamen, Scheich Satter (höchster geistlicher Vertreter der Mandäer), Vertreter der jüdischen Gemeinschaft und Akteuren aus dem zivilgesellschaftlichen Bereich gehalten.
Emanuel Youkhana hatte die Ehre einer der Redner sein zu dürfen. Per Mail hat er uns seine Rede zugeschickt. Ein Auszug aus der Rede sei hier einmal übersetzt:
„Ja, meine Lieben. Das ist der Irak mit seiner Geschichte. Ein Irak, der sprachlich, religiös, ethnisch und kulturell divers ist. Diesen Irak gilt es zu bewahren, wenn wir einen Irak behalten wollen mit all seinen Wurzeln, Zweigen und Früchten. Gibt es etwas schöneres als Vielfalt? Es ist göttliche Gnade. Ja, eine wunderbare Berührung des Schöpfers hineinübersetzt in seine Schöpfung. Vielfalt ist nicht nur schön, sondern es bereichert auch unser aller Leben, wenn diese Vielfalt mit Achtsamkeit, einer Vision und Verantwortung behandelt wird … „
Seine Rede beendete Emanuel Youkhana mit dem Satz:
„We are all for the homeland if the homeland is for all of us.“
„Wir sind alle für unser Heimatland, wenn das Heimatland für uns alle ist.“