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Die Auswirkungen der Ukrainekrise für den Libanon

Durch den Krieg in der Ukraine kommt es weltweit zu Knappheit, Preissteigerungen und zu Abbrüchen von Lieferketten. Wie auch andere Länder des Nahen Ostens ist der Libanon davon unmittelbar betroffen. „Die Folgen des Krieges in der Ukraine haben sich bereits nach ein paar Tagen bei uns gezeigt. Die Preise für Benzin, Weizen und Öl sind rasch gestiegen. Öl im Libanon zu kaufen ist ein Luxusgut“, schreibt uns Pfarrer und Schulleiter Hagob Akbasharian aus dem Libanon über die Auswirkungen des Krieges.

Der Libanon importiert 75% seines Weizens aus der Ukraine. Am 4.August 2020 detonierten in Beiruts Hafen 2750 Tonnen Ammoniumnitrat. Große Teile Beiruts sowie ein riesiges Getreidesilo im Hafen Beiruts wurden bei der Explosion zerstört.

„In der Bekaa-Ebene hat man einen neuen Ort eingerichtet, wo man große Mengen von Weizen lagern kann. Der Weizen im Libanon reicht vielleicht noch für 1,5 Monate. Noch ist Weizen im Libanon staatlich subventionier, aber wer weiß was kommt , schrieb uns Pfarrer Raffi Messerlian aus Beirut.

Prekär ist weiterhin die Stromversorgung im Libanon. Es gibt die Möglichkeit Strom aus Jordanien oder Ägypten zu beziehen. Das muss wohl noch von den USA bestätigt werden. Es braucht eine Zustimmung der US Administration. Das hängt mit dem Embargo (Caesar Act) in Syrien zusammen, berichten uns unsere Projektpartner aus Beirut.

Im Mai gibt es im Libanon Neuwahlen. Ob sich grundlegend etwas an der Situation ändert, bleibt abzuwarten. Sehr zuversichtlich ist Pfarrer Hagob Akbasharian nicht: Leider gibt es noch immer politische Parteien im Libanon, die den inneren Frieden bedrohen.“ Die Zahl der jungen Menschen, die den Libanon verlassen steigt weiterhin. Pfarrer Hagob Akbasharian stimmt das traurig. Es gehen zu viele junge Menschen mit Potenzial.“, schrieb er uns in seiner letzten E-Mail.

„Aufgrund des Krieges zwischen Russland und der Ukraine kommen Libanesen, die in der Ukraine studiert haben, zwangsläufig wieder zurück in den Libanon,“ fügt Pfarrer Raffi Messerlian noch hinzu. Doch mag das in der momentanen Situation eher das kleinere Problem sein.

Durch regelmäßigen Kontakt, im Gebet und durch Besuche vor Ort sind wir mit unseren Partnern aus dem Libanon verbunden.

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