Seit vier Wochen herrscht Krieg in der Ukraine. Was auf den ersten Blick wie ein regionaler Konflikt in Osteuropa aussehen mag, hat doch weltweite Auswirkungen. Gerade für unsere Partnerländer, die auf Importe aus Russland oder der Ukraine angewiesen sind.

„Als Armenier fühlen wir uns den Menschen in der Ukraine verbunden und nehmen Anteil an ihrem Schicksal., schrieb uns Naira Margaryan, Projektkoordinatorin unserer Partnerorganisation Bareshavigh.

Die westlichen Sanktionen sind für die russische Wirtschaft ein Desaster. Und Armenien? Die westlichen Sanktionen treffen auch das kleine Land im Kaukasus.  „Die Unterstützung, die Russland durch China bekommt, ist für Armenien nur ein kleiner Trost.“, so Naira weiter.

Der russische Markt ist der größte Wirtschaftsraum für Armenien. Es sind nicht nur die Preise für Essen, Gas und Strom, die steigen werden – generell ist zu erwarten, dass das Leben in Armenien teurer wird. Davon berichtet uns Baru Jambazian, Leiter unserer Partnerorganisation DIACONIA aus Armenien.

„Viele Armenier arbeiten in Russland und schicken Geld nach Hause. Jetzt wo der Rubel weniger wert ist kommt natürlich auch weniger Geld in Armenien an.“ , so Baru Jambazian via Sprachnachricht diese Woche.

Nicht nur das. Auch die Mietpreise in Armeniens Hauptstadt Eriwan steigen an, erzählt Baru Jambazian weiter: „Um vor den Sanktionen zu fliehen sind einige Russen nach Eriwan gekommen. Das war für viele Immobilienbesitzer ein Grund die Mietpreise anzuheben. Das kann bedeuten, dass Menschen ihre Wohnungen verlassen müssen, weil ihnen das Geld für die Miete fehlt.“

In der Ukrainekrise ist Armenien eng mit Russland verbunden. Armenien ist Russlands militärischer Verbündeter durch das sogenannte Bündnis: Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit. Weitere Länder, die Teil dieses Bündnis sind, sind Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Belarus.

„Jetzt sind alle Länder herausgefordert sich auf eine Seite zu schlagen. Für die westlichen Länder ist es sicherlich kein Problem sich auf die ukrainische Seite zu schlagen. Aber für die Ländern, die im Einflussgebiet von Moskau stehen ist es ein tödliches Dilemma.“, so Naira Margaryan weiter in ihrer Einschätzung der Lage.

Unsere Partner aus Armenien berichten uns weiter, dass im Konflikt um Bergkarabach Aserbaidschan nur darauf gewartet hat die Gunst der Stunde zu nutzen:

 

„Die westlichen Länder sind abgelenkt durch den Krieg in der Ukraine und Aserbaidschan provoziert eine weitere Eskalation an der Grenze zu Armenien. Bereits am 24.Februar gab es eine Einschüchterungskampagne von aserbaidschanischer Seite. Über Lautsprecher wurden armenische Bewohner in Bergkarabach aufgefordert ihr Dorf zu verlassen. Falls nicht, dann drohe Gewalt, so die Botschaft über die Lautsprecher. Die Durchsagen waren in perfektem Armenisch. Am 8.März sprengte Aserbaidschan eine Gaspipeline, die die armenische Republik versorgt. Für 110.000 Armenier ist das die einzige Möglichkeit an kalten Frühlingstagen zu heizen. Das Gebiet um die Gaspipeline herum ist vermint. Jegliche Bemühungen das Leck in der Pipeline zu reparieren lehnt Aserbaidschan ab. Immer wieder werden armenische Dörfer beschossen. Die Sicherheit von Armeniern in Bergkarabach ist gerade in diesen Tagen wieder sehr in Frage gestellt.“

Im Gebet und durch unsere Projekte sind wir mit unseren Partnern aus Armenien verbunden. Wenn Sie Interesse an unserer Arbeit in Armenien haben, dann können Sie unser Magazin „Impulse“ gerne kostenlos bestellen. Dazu einfach HIER klicken.

Anfang März sind drei Pastoren der armenisch-evangelischen Kirchenunion nach Syrien gefahren – Raffi Messerlian, Datev Basmadjian und Jirayr Ghazarian. Sie stehen in Leitungsverantwortung des libanesischen Gruppen von „Entschieden für Christus“.  In Deutschland auch bekannt als EC. In Syrien trafen sie auf die Pastoren der armenisch-evangelischen Kirchengemeinden in Aleppo und in Kessab. Dabei waren auch die beiden jungen Pastoren Shant Agishian (Kessab) und Asadour Manjrian (Aleppo), die erst vor kurzem ihren Dienst in Syrien antraten. Wir hatten die beide schon einmal für unser „Impulse“-Magazin interviewt.

„Das Ziel der Reise war es die Jugendgruppen in Aleppo und in Kessab zu treffen. Gemeinsam Zeit zu verbringen und die jungen Leute zu ermutigen. Gleichzeitig wollten wir auch junge Erwachsene aus der Kinder- und Teenagerarbeit in ihren Aufgaben als Leiter fördern.“, schrieb uns Pastor Messerlian über die Reise.

Die Jugendleiter der Teenagerarbeit aus Aleppo leiten auch die Sonntagsschule und gestalten die Kinder-Ferienbibelschule mit, die der Hilfsbund in den letzten Jahren in Aleppo und Kessab unterstützte. In den Gemeinden in Kessab trafen die drei Pastoren auf  20 junge Erwachsene, die in der Teenagerarbeit und der Kinder-Ferienbibelschule engagiert sind.

Es wurden drei Seminare mit den folgende Themen für die jungen Erwachsenen durchgeführt:

„Zuerst nach dem Reich Gottes trachten und nicht nach persönlichem Erfolg“.

„Dienende Leiterschaft“

„Eine Kultur der Gnade statt der sozialen Kontrolle.“

In den Seminaren sollen die jungen Erwachsenen lernen wie Leitung im biblischen Sinne aussehen kann. Hinzu kamen noch praktische Tipps wie man eine Anbetungszeit gestaltet sowie Medienarbeit und Sportbereiche in der Arbeit mit Jugendlichen etablieren kann.

Pastor Raffi Messerlian sprach mit den Teenagern über die Kernwerte von „Entschieden für Christus“ und gab Anregungen wie man eine Jugendgruppe am besten leitet und wie man so viele Teenager als möglich aktiv in die Jugendarbeit einbindet. Den Teenagern wurde das „C5 Modell“ erklärt. Ein Modell, das helfen soll wie man persönlich und geistlich wachsen kann.

„Selbst wir als Pastoren waren ermutigt. Uns wurde bewusst wie wichtig es ist, dass die Teenager Werkzeuge an die Hand bekommen, um andere anzuleiten. Das ist ganz essentiell“, so Raffi Messerlian.

Als der Hilfsbund im Gespräch war mit den beide jungen Pastoren Asadour (Aleppo) und Shant (Kessab) haben beide den Wunsch geäußert sich stark in die Jugend in ihren Gemeinden zu investieren und diese nach besten Möglichkeiten zu fördern. Da haben wir uns natürlich gefreut, dass der libanesische Zweig von „Entschieden für Christus“ solch eine Möglichkeit geboten hat.

Gut zu hören ist auch, was uns Pastor Messerlian am Ende seiner Mail noch schrieb: „In Zukunft wollen wir solche Treffen regelmäßiger machen. Es ist gut, wenn wir uns, um unsere eigenen Leute kümmern. Wir wissen genau wo ihre Herausforderungen sind und wie wir die junge Generation fit machen können.“

Genau das ist es, was sich auch der Hilfsbund wünscht: Die junge Generation in Syrien fit machen! Wenn Sie uns dabei helfen möchten, Kindern und Teenagern in Syrien den Rücken zu stärken, dann können Sie das gerne tun. Weitere Informationen zu unserer Arbeit in Syrien erhalten Sie HIER und wenn Sie unser Impulse-Magazin kostenlos beziehen möchten, dann können Sie es HIER bestellen.

Wir freuen uns, wenn Sie mit uns in Kontakt treten.?

In der Galerie sehen Sie Bilder des Treffens in Syrien.


 

 

 

 

 

Im vergangenen Jahr haben wir mit unserem Jubiläumsprojekt anlässlich von 125 Jahren Hilfsbund mehr als 125.000 Euro (letztlich waren es rund 140.000 Euro) gesammelt, um damit über unser Kreditvergabe-Programm, gemeinsam mit unserer Partnerorganisation CAPNI, etwa 30 weitere Arbeitsplätze im Irak zu schaffen oder zu sichern. Damit wollen wir weiteren 30 christlichen Familien, die in ihrer Heimat Irak bleiben möchten, wieder eine Zukunftsperspektive geben.

Wie sinnvoll und Mut machend solch ein Kreditvergabeprogramm ist zeigen uns immer wieder die Berichte einzelner Hilfeempfänger – wie dem Bienenzüchter Mazin.

Die Tage schrieb uns Projektbegleiter Matthias Schütter über seine Begegnung mit Mazin, der mit seiner Familie in der nordirakischen Stadt Dohuk lebt:

„Seine Leidenschaft für die Imkerei kann man Mazin abspüren. Nicht ohne Grund findet sein Honig viele und dankbare Abnehmer. Obwohl er sich als Imker vielen Herausforderungen stellen muss, z.B. dem Bienensterben durch die Varroamilbe oder den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft. Schon zwei Mal wurden seine Bienenstöcke völlig zerstört. Das erste Mal war es ein Braunbär, der all seine Bienenstöcke, die nahe der türkischen Grenze aufgebaut waren, zerstört hat. Das zweite Mal hat er all seine Bienenstöcke verloren als Farmer in der Nachbarschaft ihre Felder abgebrannt haben und das Feuer außer Kontrolle geraten ist.

Die Bienenzucht ist für Mazin und seine Familie die Lebensgrundlage. Mit einem Kredit durch den Hilfsbund und in Zusammenarbeit mit CAPNI konnte sich Mazin wieder die nötigen Bienenkästen und Völker kaufen und seinen Beruf weiter ausüben. Seine tiefe Dankbarkeit für diese Hilfe konnte ich in der Begegnung mit ihm spüren.“

Wir freuen uns, wenn auch Sie, gemeinsam mit uns, die Arbeit von CAPNI vor Ort unterstützen wollen. In unserem aktuellen „Impulse“-Magazin informieren wir über die Arbeit im Nordirak und erklären wie ein Projektablauf genau aussieht. Die Impulse können Sie übrigens kostenfrei HIER bestellen.


Am vergangenen Freitag, den 11. Februar, verstarb in Armenien im Alter von 63 Jahren unser lieber Freund Pastor Robert Mkhitaryan.

Das Leben von Bruder Robert ist ein eindrückliches Zeugnis von der Kraft des Evangeliums. Als er vor vielen Jahren am Tiefpunkt angelangt war, begegnete er in Deutschland Jesus Christus, was sein Leben grundlegend veränderte. Robert erlebte Befreiung vom Alkohol und begann theologische Schulungskurse zu absolvieren. 2002 kehre er schließlich in sein kleines, ländliches Heimatdorf Tumanjan in Armenien zurück. Die Veränderung, die Robert erlebt hatte, ließ die Menschen aufhorchen und viele fanden durch sein Zeugnis selbst zu einem lebendigen Glauben an Jesus Christus. Daraus entstand in Tumanjan eine Gemeinde, die heute offiziell zur Armenisch-Evangelischen Kirche gehört und die eine beachtliche Kinderarbeit hat. Mit seinem vom Hilfsbund gesponserten Bus besuchte Robert immer wieder die Nachbardörfer, brachte Hilfe für Bedürftige nach Tumanjan und organiserte Ausflüge für Jung und Alt. Durch seine Übersetzung des Buches „Jesus, unser Schicksal“ ins Armenische bekam sein Dienst auch eine überregionale Bedeutung.

Der Tod unseres Bruders macht uns betroffen. Unsere Anteilnahme gilt seiner Frau Seda und den beiden Kindern, sowie der ganzen Familie und der Gemeinde in Tumanian. In allem Schmerz sind wir dankbar für das Lebenszeugnis unseres Bruders. Wir dürfen ihn in den Händen seines Herrn und Heilandes wissen, der ihm schon zu Lebzeiten, Mittelpunkt seines Lebens und bester Freund gewesen ist.


Blicken wir auf unsere Projektländer wie den Libanon, nach Syrien, in den Irak und nach Armenien wird 2022 sicherlich ein herausforderndes Jahr. Manche Krise ist schon länger da: Die Regierungs- und Finanzkrise im Libanon, der ungelöste armenisch-aserbaidschanische Konflikt um Bergkarabach sowie Syrien, das seit Jahren unter den Folgen des Bürgerkrieges leidet. Bei all diesen handfesten Problemen wollen wir den Mut nicht verlieren.

„Im Vertrauen auf Gottes Geist können wir erwartungsvoll weitergehen und dürfen gespannt sein, was ER wirken wird.“, schreibt unser Geschäfteführer Andreas Baumann im Editorial dieser Impulse Ausgabe. Das wollen uns zu Herzen nehmen.

„Es ist Zeit, aktiv zu werden“, so lautet der Artikel von Nanor Kelenjian-Akbasharian, der Internatsleiterin aus Anjar, einem armenischen Dorf im Libanon. Im letzten Jahr startete der Hilfsbund ein Projekt zur Unterstützung der Schul- und Internatsmitarbeiter in Anjar. Das führen wir dieses Jahr weiter. Und aus Anjar hören wir, dass das Projekt Menschen Mut macht und bereits Früchte trägt.

Sie lesen auch im neuen Impulse-Magazin über Asadour Mnerchian, der seit kurzem Pastor in Syrien ist. Ein junger Pastor, der sich für Jugendliche stark machen will. Ein Anliegen, das auch wir teilen.

Das Jubiläumsprojekt im letzten Jahr hat unsere Erwartungen übertroffen. Mehr als 125.000€ haben wir für Kleinprojekte im Nordirak erhalten. Im aktuellen Irakartikel erfahren Sie wie unsere Partnerorganisation CAPNI Kredite vergibt und wie ein Projektablauf funktioniert.

Interessiert? Wir freuen uns über neue Abonnenten. Sie können die Impulse kostenlos bestellen, ob als Printausgabe oder digital. Für weitere Informationen bitte HIER klicken.

von Projektleiter Lukas Reineck

„In Jerusalem hat es geschneit.“, erzählte mir mein Großvater als ich als Kind, im Schwarzwald, gerade selbst im Schnee stand. „Hier schau, es steht in der Zeitung“. Tatsächlich da war ein Bild der al-Aqsa-Moschee und des Tempelberges mit Schnee darauf. Das ist bestimmt 25 Jahre her.

Schnee im Nahen Osten ist ein ungewöhnlicher Anblick. Doch alle paar Jahre kommt es vor. Auch dieses Jahr hat es geschneit. In der Presse war zu lesen, dass es sogar in Ägypten und in Saudi-Arabien zu Hagel und Schneefall kam.

Auch im Libanon schneite es – weniger in Beirut als in der Bekaa-Ebene, in einer etwas höher gelegenen Gegend. In den letzten Tagen hat es in Anjar, einem Ort in der Bekaa-Ebene, starken Schneefall gegeben. Für die Internatskinder ist das ein Spektakel. Für die Mitarbeiter vor Ort ein Stresstest.

In den wenigsten Fällen ist man auf den Schneefall vorbereitet. Räumfahrzeuge, Schneeketten, Winterreifen oder ähnliches gibt es im Nahen Osten kaum. Dass dann mal ein paar Autos bei Schneeglätte ineinander rutschen, kann schon mal vorkommen. Für die ganz Kleinen aus dem Internat war es sicherlich die erste Berührung mit Schnee.

Der evangelische Pastor und Schuldirektor vor Ort Hagob Akbasharian schrieb uns diese Woche:

„Zwei Tage lang schneite es am Stück. Es war wunderschön, aber es hat auch einigen Schaden auf dem Schulcampus angerichtet. Bäume sind zusammengebrochen und haben die Oberleitungen demoliert.“  Pastor Akbasharian berichtete weiter, dass das Internet und die Stromversorgung der Schule zeitweise ausfielen.

Da viele der Dächer auf dem Schulcampus in Anjar Flachdächer und auch nicht mehr ganz dicht sind ist Schneewasser in Gebäude der Schule gekommen.

„Es war kälter als 0°C. Wasserleitungen sind eingefroren. Das hat eine Wasserknappheit verursacht. Es hat dann wieder ein paar Tage gedauert, bis es besser wurde.“, war auch in der Mail von Pastor Akbasharian zu lesen.

Der zweite Teil des Projekts zur Unterstützung von Lehrern und Mitarbeitern des armenisch-evangelischen Internats und der Schule ist seit Januar 2022 angelaufen. Neben Essensgutscheinen und Hygieneartikeln erhalten die Mitarbeiter auch Geld, um in diesen kalten Tagen die Heizkosten bezahlen zu können.

Wir freuen uns, wenn Sie gemeinsam mit uns die Arbeit des armenisch-evangelischen Internats und der evangelischen Schule in Anjar unterstützen möchten. Abonnieren Sie gerne kostenlos auch unser „Impulse“- Magazin. In unserer aktuellen Ausgabe finden Sie einen Artikel über die Schule. Für ein Abo können Sie sich einfach HIER bei uns melden.

In der Bildergalerie sehen Sie Internatskinder und Mitarbeiter aus dem Internat im Schnee spielen ?‍❄️☃️?.


Das neue Jahr ist noch nicht alt. Doch schon gibt es die ersten Veränderungen in Armenien – politische Veränderungen, die Unsicherheiten mit sich bringen. Diese Woche ist der armenische Präsident Armen Sarkissjan überraschend zurückgetreten. Seine Entscheidung sei nicht emotional gewesen. Er könne zu wenig politische Macht ausüben, um die Innen- und Außenpolitik in diesen schwierigen Zeiten zu beeinflussen, war in einem Artikel der Frankfurter Neuen Presse zu lesen.

Einen ausführlichen Artikel auf Englisch finden Sie HIER.

Dass Armeniens Innen- und Außenpolitisch instabil ist, erzählte Baru Jambazian der Leiter unserer Partnerorganisation DIACONIA aus Armenien, per Sprachnachricht dem Hilfsbundvorstand, vergangenes Wochenende.

„Die meisten Menschen sind in einem Zustand der Unsicherheit und der Unentschlossenheit.“, so Baru Jambazian.

Wichtig ist es DIACONIA, auch in 2022 die Menschen in Armenien Best möglichst zu unterstützen. „Nach dem Ende des Krieges befindet sich das Volk immer noch in einer Art Schockzustand. Zu helfen, wo es geht, Gemeinden vor Ort unterstützen, dass Menschen Heilung erleben können, ist jetzt sehr wichtig“, sagte Baru Jambazian weiter.

Die schweren Gefechte zwischen Armenien und Aserbaidschan Ende 2020 sind vorbei. Immer wieder gibt es Kriegsgerüchte in Armenien. In den Grenzgebieten kommt es hin und wieder zu Schusswechseln zwischen Soldaten beider Seiten.

Besonders für die Geflohenen aus den Kriegsgebieten in Bergkarabach ist dieses Jahr voller Ungewissheiten. Wohin gehen? Wo kann ich bleiben?

Im Regenbogenhaus in Eriwan, einem Projekt unserer Partnerorganisation Bareshavigh, konnte Familie Martirosyan Zuflucht finden. Im Krieg 2020 haben sie alles verloren. Ihr Haus und Besitz sind jetzt auf aserbaidschanischem Gebiet. Der Krieg und die Flucht hat der Familie zugesetzt. Die älteste Tochter hat Ängste. Sie ist in psychologischer Behandlung. Das Regenbogenhaus ist eigentlich ein Haus für Frauen, die aus schwierigen Verhältnissen kommen. Doch war im zweiten Stock des Hauses Platz. Platz für Familie Martirosyan.

Uns liegt Armenien am Herzen. 2022 wird auch wieder ein herausforderndes Jahr für unsere Partner vor Ort. Wir freuen uns, wenn wir gemeinsam mit Ihnen in Armenien, in diesem vor uns liegenden Jahr, Gutes tun können. Berichte, Einblicke und Information über die Arbeit in unseren Projektländern finden Sie auf unserer Webseite oder in unserem vierteljährlich erscheinenden „Impulse“ – Magazin. Dies können Sie kostenfrei bestellen. Dazu einfach HIER klicken.

Danke für Ihre Unterstützung.

Wir wünschen unseren Hilfsbund-Freunden einen etwas verspäteten, aber von Herzen kommenden Neujahrsgruß. Wir beten, dass unsere Partner in all unseren Projektländern in 2022 ein friedliches Jahr erleben dürfen – mit weniger Sorgen und Bangen.

Nun klingt es schon fast nach einer Phrase, wenn man sagt: „Immer trifft es die Schwachen oder Kinder sind die Leidtragenden.“ Leider ist es in Syrien und im Libanon nicht nur eine Phrase, sondern es ist für viele Kinder die Realität im Alltag. Internatsleiterin, Nanor Akbasharian, aus Anjar im Libanon schrieb in ihrem aktuellen Artikel für unser Magazin „Impulse“ das Folgende:

„Laut eines UNICEF-Artikels vom Dezember 2021 seht eines von zwei Kindern im Libanon in der ernsthalten Gefahr Opfer von physischer, emotionaler oder sexueller Gewalt zu werden. Dies passiert in Familien, die mit der sich verschlimmernden Krise jeden Tag zurechtkommen müssen.“

Im letzten Jahr verhängte der libanesischen Staat, aufgrund der Corona Pandemie, mehrere Lockdowns. Besonders in Beirut, wo Menschen häufig dicht an dicht zusammenleben. Auch hier traf es wieder die Kinder, die zum Spielen nicht vor die Tür durften. Die Lockerungen im Sommer 2021 waren eine Erleichterung für viele. Pfarrer Raffi Messerlian, aus Beirut, schrieb uns seine Wahrnehmung der Kinder, bei der Kinder-Ferien-Bibelschule im letzten Jahr:

„Es war spannend den Kindern beim Spielen zuzuschauen. Wir hatten das Gefühl, dass sie es seit langem vermissten ausgelassen miteinander zu spielen. Sie sprachen voller Freude miteinander und rannten über den ganzen Innenhof der Gemeinde.“

In Syrien wird in diesem Jahr wieder die Kinder-Ferien-Bibelschule in Aleppo und in Kessab stattfinden wird. Ermutigend ist, dass die beiden vakanten Pastorenstellen der armenisch-evangelischen Kirche in Aleppo und auch in Kessab wieder besetzt sind von zwei jungen Pastoren – Asadour Mnerchian (Aleppo Emmanuel-Gemeinde) und Shant Agishian (Kessab).

Wir konnten beide für ein Interview in unserem Magazine „Impulse“ gewinnen. Beide wollen sich für die Jugend in ihren Gemeinden stark machen. Das freut uns sehr. Auch freuen wir uns darüber, dass wir in diesem Jahr zusätzlich die Kinder-Ferien-Bibelschule der „First Armenien Evangelical Church“ in Beirut mit unterstützen dürfen. Pastor Jiro Ghazarian ist für diese Arbeit mitverantwortlich.

In unserem Hilfsbundmagazin „Impulse“ wird sicherlich über die Kinder-Ferien-Bibelschulen berichtet werden. Wenn Sie die Impulse bestellen möchten oder es Ihnen ein Anliegen ist die Kinder-Ferien-Bibelschule zu unterstützen, dann können Sie HIER unsere Webseite besuchen.

Liebe Hilfsbundfreunde,

ein kompliziertes Jahr liegt hinter uns – insbesondere für die Menschen in unseren Projektländern. Trotz allem schaue ich dankbar zurück auf dieses Jubiläumsjahr für den Hilfsbund.

Wir wollten ja, dass das Jubiläum „125 Jahre Hilfsbund“ auch den Menschen im Nahen Osten, mit denen wir gemeinsam auf dem Weg sind, konkret etwas bringt.

Deshalb haben wir Anfang des Jahres unser „Jubiläumsprojekt“ gestartet – mit dem Ziel: Wir würden gerne anlässlich von 125 Jahren Hilfsbund 125.000 Euro sammeln, um damit etwa 30 Arbeitsplätze im Irak zu schaffen oder zu sichern. Damit wollten wir weiteren 30 christlichen Familien, die als Christen in ihrer Heimat Irak bleiben wollen, wieder eine Zukunftsperspektive geben.

Es war dann genau 2 Tage vor unserer Jubiläumsfeier in Bad Homburg, als wir tatsächlich die 125.000 Euro-Marke knacken konnten! Und dank unserer Spender stehen wir heute, kurz bevor das Jahr zu Ende ist, bei fast 140.000 Euro!

Ein Teil des Geldes ist bereits im Irak und hilft jetzt schon etlichen Familien, Anfang 2022 werden wir dann den zweiten Teil an unsere Partnerorganisation überweisen und weitere Arbeitsplätze schaffen! Was für eine Freude! Ich sage gerne dazu: Man darf natürlich weiter spenden ?, weil wir dieses sehr effektiv laufende Kleinkredit-Programm zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Irak dauerhaft weiterlaufen lassen werden!

Es macht mich froh am Ende dieses Jubiläumsjahres zu sehen, dass der Hilfsbund nicht nur eine große Geschichte hat, sondern dass wir heute – gemeinsam mit unseren Freunden, Unterstützern und unseren Partnern vor Ort – inmitten dieser schwierigen Zeiten, Menschen in Not ganz konkret helfen können! Ich danke Gott dafür!

Ich bedanke mich auch bei allen, die mit ihrer Unterstützung diese Arbeit so möglich machen. Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr – in dem die Freude an dem Kind in der Krippe, unserem Herrn und Erlöser Jesus Christus, mitgeht …

Liebe Grüße vom Hilfsbund, Ihr

Andreas Baumann

Geschäftsführer Christl. Hilfsbund im Orient e.V.

 

Immer wieder berichteten wir darüber, dass die armenisch-evangelische Schule sowie das Mädchen- und Jungeninternat in Anjar schwierige Zeiten durchlaufen. Das liegt an der miserablen Wirtschaftssituation des Libanon, an Korruption und an der Corona-Pandemie. Nanor Akbasharian, die Internatsleiterin, bat uns kürzlich um Fürbitte, weil bei vielen der Kinder, über die letzten zwei Jahre durch das Online-Lernen, einige schulische Lücken entstanden sind hinzukommt, dass viele der Kinder ungeduldig mit sich selbst und anderen geworden sind. Dafür wollen wir uns im Gebet stark machen.

Ermutigendes aus Anjar gab es aber auch. Diese Woche hat uns ein Rundbrief von Schuldirektor Hagob Akbasharian erreicht. Darin schrieb er: „Nach einem herausfordernden Jahr, verschiedenen Schwierigkeiten und Lockdowns; dem Verlust von Geliebten; der zunehmenden Entwertung der libanesischen Lira; einer Hyperinflation von Preisen für Grundnahrungsmittel; Heizung und medizinischer Versorgung hat die armenisch-evangelische Schule gemeinsam mit dem Internat den mutigen Glaubensschritt unternommen, ein stückweit ins Ungewisse hinein mit Gebet und Gottvertrauen, die Schule am 23.September wieder zu eröffnen.

Den ganzen Newsletter von Schuldirektor Akbasharian können Sie HIER herunterladen.

Die Zahl der angemeldeten Schüler liegt bei 201. Internatsschüler sind es insgesamt 82. Die Anmeldung für das Internat haben in den letzten zwei Jahren stetig zugenommen. Für uns ist es ein klares Signal wie wichtig die Internatsarbeit in Anjar weiterhin ist und, dass wir unser Möglichstes tun wollen, um unsere Partner im Libanon zu ermutigen und zu unterstützen.

 


Bereits in diesem Jahr haben wir gemeinsam mit Schuldirektor Hagob Akbasharian ein Projekt zur Ermutigung und Unterstützung von Lehrern sowie Schul- und Internatsangestellten begonnen. Dieses werden wir im nächsten Jahr fortsetzen. Monatlich werden 50€ und ein Essenspaket oder Ähnliches (wie Hygieneartikel, Gutscheine für Fleisch, Benzin oder Milchprodukte) von der Schulleitung an 53 Person, die in der Schule oder im Internat arbeiten, verteilt werden. Das Projekt wird bis Mitte nächsten Jahres laufen.

In unserem vierteljährlich erscheinendem Impulse-Magazin werden wir in unserer ersten Ausgabe in 2022 über die Schul- und Internatssituation in Anjar berichten. Wenn Sie eine Impulse bestellen möchten, dann können Sie das gerne über unsere Webseite tun. Dazu klicken Sie bitte HIER.