Aktuelles
Auf dieser Seite finden Sie gesammelte Beiträge aus unserer Arbeit. Selbstverständlich finden Sie Nachrichten aus den einzelnen Ländern auch unseren Projekten zugeordnet auf den entsprechenden Seiten.
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Turbolente Zeiten für die Armenisch-Evangelische Kirchen UNION im Libanon
Anfang Februar reisten Geschäftsführer Andreas Baumann und Projektleiter Lukas Reineck nach Beirut. Sie trafen sich mit Vertretern der Armenisch-Evangelischen Kirche im Libanon. Ein Besuch an der NEST – (Near East School of Theologie) einer theologische Ausbildungsstätte in Beirut – stand auch auf dem Programm. Verschiedene protestantische Kirchen aus Syrien, dem Libanon, Armenien aber auch Afrika schicken dort ihren theologischen Nachwuchs zur Ausbildung.
Es kam u.a. zu einem Treffen mit Pfarrer Dr. Paul Haidostian, dem Präsidenten der Armenischen Universität Haigazian in Beirut. Im Büro der Kirchen UNION der Armenisch-Evangelischen Kirche trafen sich die Hilfsbundvertreter mit Pfarrer Karagoezian, dem Präsidenten der Armenisch-Evangelischen Kirchen UNION im Libanon. Dabei war auch Pfarrer Raffi Messerlian. Er leitet die Nor Marash Gemeinde in Burj Hammoud, dem armenisches Viertel in Beirut.
Hintergrund der Gespräche war die finanziell unsichere Situation der Armenisch-Evangelischen Schulen. Gerade ist im Libanon Revolution. Der Staat ist so gut wie bankrott. Einige Banken im Libanon geben nur noch bis zu 50$ pro Woche an Privatpersonen aus. Die Armenisch-Evangelischen Schulen trifft die momentan Situation heftig. Vor zwei Jahren hatte der libanesische Staat die Lehrergehälter an Schulen im ganzen Land erhöht. Christliche Schulen sind im Libanon Privatschulen. Für sie ist es fast unmöglich die vom Staat geforderten Lehrergehälter zu zahlen.
Umso ermutigender war es zu sehen, wie Pfarrer Hagob Akbasahrian mit verschiedenen Projekten und Fundraising versucht die Armenisch-Evangelische Schule in Anjar finanziell zu stärken und gleichzeitig auch fit für die Zukunft zu machen.
Auch in diesem Jahr wird der Hilfsbund wieder sein Möglichstes tun, um dem Armenisch-Evangelischen Internat und der daran angeschlossenen Schule unter die Arme zu greifen.
Zur Notiz: Bedingt durch die Corona-Pandemie hat der libanesische Staat nun veranlasst alle Schulen im Lande bis zum 8.März zu schließen.
Reminiszere 2020 der EKD: Fürbitte für bedrängte und verfolgte Christen in Syrien
„Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) lädt auch im Jahr 2020 alle Kirchengemeinden in ihrem Bereich sowie in anderen Konfessionen dazu ein, am zweiten Sonntag der Passionszeit (Reminiszere, 08. März 2020) für bedrängte und verfolgte Christen zu beten. Eine entsprechende Materialsammlung stellt den Gemeinden Informationen über die Lage von christlichen Minderheiten und liturgische Bausteine zur Verfügung. Ein Schwerpunkt der Fürbitte 2020 ist die Situation der Menschen in Syrien.„, heißt es auf der Homepage der EKD.
Die Informationsmaterialien finden Sie unter folgendem Link:
https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/reminiszere_2020_syrien.pdf
Auch Partner des Hilfsbundes kommen in der Informationsbroschüre zu Wort. So Pfarrer Haroutune Selimian , Präsident der Armenisch-Evangelischen Kirche in Syrien und Pfarrer Dr. Paul Haidostian, Präsident der Haigazian Universität in Beirut.
„Gestatten Sie mir, etwas Entscheiden des anzumerken. Wenn Christen im Westen uns fragen, warum wir immer noch im Nahen Osten leben und nicht längst emigriert sind, dann entmutigen sie uns damit. Wer immer wieder mit dieser Vorstellung „es gibt keine Zukunft für das Christentum im Nahen Osten“ konfrontiert wird,
ist nicht mehr pro aktiv und resigniert irgendwann. Was die Christen im Nahen Osten viel mehr brauchen, ist eine klare Ermutigung.“, sagt Pfarrer Dr. Paul Haidostian im Interview mit einer Mitarbeiterin der EKD
Ein entscheidender Teil unserer Arbeit ist die Ermutigung unserer Partner und Freunde im Nahen Osten. Regelmäßig für unserer christlichen Geschwister im Nahen Osten zu beten ist uns ein sehr wichtiges Anliegen.
In Aleppo wird wieder gekämpft
Leider erreichte uns in diesen Tagen eine traurige Nachricht aus Syrien: In Aleppo wird wieder gekämpft. Momentan sammeln sich dort russische Soldaten, um gegen die Rebellen in der Region Idlib vorzugehen. Durch das Vorgehen der syrischen Armee und ihrer Verbündeten werden die Kämpfe noch heftiger, vermutet Pfarrer Haroutune Selimian – Präsident der Armenisch-Evangelischen Kirche aus Aleppo. Vor ein paar Tagen schickte er uns Bilder aus Aleppo und schrieb dazu folgendes:
„Ein weiterer blutiger Tag in Aleppo. Seit dem 11.Januar gibt es in den bekannten Vororten Aleppos Minian, Neues Aleppo, Nil&Sebil und Sekkari heftige Kämpfe. So beschossen terroristische Gruppen die unmittelbare Nachbarschaft rund um den Internationalen Flughafen von Aleppo. Dabei wurden Häuser im Viertel Minian heftig beschädigt. Am 12.Januar gab es mehrer Angriffe auf Vororte Aleppos. Dabei verloren sechs Zivilisten ihr Leben und 25 wurden schwer verletzt.
Weitere Angriffe folgten am Donnerstag (16.Januar). Drei Raketen wurden auf das Viertel Al-Sukarri in Aleppo abgefeuert. Sechs Menschen starben und 15 weitere wurden verletzt .Es liegt jetzt an der Regierung sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit unbewaffneter Zivilisten in Aleppo zu garantieren.“
Bitte beten Sie mit uns, dass sich die Lage in Aleppo sehr bald beruhigt!