Aktuelles
Auf dieser Seite finden Sie gesammelte Beiträge aus unserer Arbeit. Selbstverständlich finden Sie Nachrichten aus den einzelnen Ländern auch unseren Projekten zugeordnet auf den entsprechenden Seiten.
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Coronavirus im Libanon – Wie geht es unseren armenisch-evangelischen Partnern vor Ort?
Diese Woche erklärte die libanesische Regierung eine nationale Gesundheits-Notlage. Soweit als möglich soll für zwei Wochen das öffentliche Leben zum Erliegen kommen. Auch hier gilt: Es geht darum, dass die Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) eingedämmt werden soll. Der libanesische Flughafen sowie Hafenzugänge wurden geschlossen. Außer Diplomaten kann niemand mehr reisen. Eine Ausgangssperre wurde nicht verhängt. Doch wurden die Bürger angehalten zu Hause zu bleiben und sich nicht in Gruppen draußen oder zu Hause zu treffen.
Es gab vereinzelt Polizeipatrouillen, die Gruppen an der Corniche (Strandpromenade von Beirut) auflösten. Größere Stadtparks wurden geschlossen. Zivil-Aktivisten forderten von Politikern, dass sie einen Teil ihrer Diäten in Notfalltöpfe für Corona-Erkankte spenden sollen. Einige der Politiker gingen der Forderung nach.
Bis Ende März wird ein Großteil der Banken im Libanon geschlossen bleiben. Die Bankfilialen sollen desinfiziert werden. Schon seit Tagen tragen Bankangestellte Handschuhe im täglichen Umgang mit Geld und der Kundschaft.
Krankenhäuser und Supermärkte sind noch geöffnet – Kindergärten, Schulen und Universitäten wurden geschlossen.
So bleiben das Internat und auch die Schule in Anjar bis auf Weiters geschlossen. Das Kultusministerium im Libanon hatte dies landesweit für alle Bildungseinrichtungen angeordnet.
„Wir machen uns große Sorgen, um unsere Internatskinder. Jetzt sind sie wieder bei ihren Familien. Wir wissen aber nicht, ob sie sich an die Hygienebestimmungen, wie regelmäßiges Händewaschen etc. halten. Das liegt nicht in unserer Hand. Hygieneinformationsmaterial haben wir ihnen mit nachhause gegeben. Natürlich hoffen wir, dass sie damit beschäftigen und die Anweisungen auch ernst nehmen.“ , schrieb uns die Tage Nanor Kelenjian-Akbasharian, die Internatsleiterin in Anjar.
Nicht, dass die Corona-Krise schon genug wäre. Leider gab es einen heftigen Sturm an den Küstenregionen und den höher gelegenen Regionen des Libanons.
„Wir hatten Schäden auf dem Schulgelände. Leider wurde auch unsere Solaranlage und die Tür zum Kirchenbüro beschädigt sowie ein paar Stromleitungen. Doch wir haben die gröbsten Schäden bereits beseitigen können. Wir glauben, dass auch in diesen schwierigen Zeiten Gott bei uns ist. Wir glauben an seine Bewahrung in alle dem.“, teilte uns Pfarrer Hagob Akbasahrian mit.
Gerade in dieser herausfordernden Zeit ist es wichtig, dass wir einander im Blick haben und für einander Beten. In der letzten Woche erreichte uns eine Nachricht, dass unsere Freunde aus Anjar und Beirut gerade auch für Deutschland in diesen ungewöhnlichen und herausfordernden Zeiten beten. Dies zu hören hat uns im Hilfsbund-Büro in Bad Homburg sehr freut :).
Coronavirus in Syrien – Wie gehen unsere Projektpartner mit der Situation um?
Pfarrer Harout Selimian musste seine Deutschlandreise frühzeitig abbrechen. Die Schulen in Syrien sind bis auf Weiteres geschlossen – so auch die armenisch-evangelischen Schulen in Aleppo. Am vergangenen Sonntag wurden noch Gottesdienste in der Bethel- und Emmanuel Gemeinde in Aleppo gehalten. Natürlich mit allen hygienischen Vorschriften, welche einzuhalten sind. Sprich: Kein Händeschütteln und in der persönlichen Begegnung genügend Abstand bewahren.
Zum Schul-und Kirchenkomplex der armenisch-evangelischen Kirche gehört auch eine Polyklinik. Das frühzeitige Abreisen von Pfarrer Harout Selimian hatte folgenden Gründe: Material für die Polyklinik zu organisieren, um Coronainfizierte zu behandeln sowie E-Learning für die an die Bethel-Gemeinde angeschlossene Schule einzugerichten.
„Was können wir tun, um uns selbst vor Corona (Covid-19) zu schützen?“
Am vergangenen Freitag (13.März, 2020) war genau dies das Thema der Jugendgruppe in der Bethel Gemeinde. Sensibilisierung für das Thema und Prävention sollen den Jugendlichen helfen richtig mit dem Thema umzugehen. Hagop Daghlian, ein Medizinstudent aus Aleppo gestaltete den Abend.
Eine Nachricht von Dr. Jany. Er organisiert die dreimal jährlich stattfindenden ökumenischen Studententreffen in Aleppo. Heute erreichte uns folgende Nachricht: „Nun ist es in Syrien auch soweit. Unsere Grenze zum Libanon hin ist für zwei Wochen geschlossen. Ab dieser Woche sind auch Kirchen offiziell geschlossen. Lokale, Kinos und andere Ausgeh-Möglichkeiten wurden geschlossen. In den Supermärkten erlebt man hin und wieder Panikkäufe. Man sieht den Menschen an, dass sie Angst haben. Eigentlich sollte am Samstag ein weiteres Treffen unserer Studentenarbeit stattfinden, aber wir haben es verschoben – auf unbestimmte Zeit. Es wären mehr als 200 Teilnehmer gewesen. Es ist nicht weise sich in diesen Zeiten zu treffen. Es tut uns auch leid zu hören, wie ihr die Situation in Deutschland erlebt. Wir fühlen hier in Syrien mit Euch. Unser Gebet ist, dass Gott uns in Deutschland und Syrien einen Geist der Ruhe und Gelassenheit schenkt.“
Handarbeit im Irak – Nähkurs für Frauen im Dorf Sharia
Es ist eine bunt gemischte Gruppe. Zwölf Frauen hören gespannt Atur zu. Atur ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die fest mit beiden Beinen im Leben steht. An je drei Tagen pro Woche über einen Zeitraum von zwei Monaten bringt sie Frauen das Nähen bei. 50 Unterrichtsstunden sind es insgesamt.
Sie stellen Accessoire für Hochzeitsfeiern her. Atur vermittelt den Teilnehmerinnen Fertigkeiten beim Nähen. Doch geht es um mehr: Die gemischte Zusammensetzung der Gruppe soll den sozialen Zusammenhalt stärken.
Die Frauen kommen aus der gleichen Nachbarschaft. Doch sind sie sich fremd. Ein Teil der Teilnehmer kommt aus dem Dorf Sharia. Der andere Teil aus dem Flüchtlingslager Sharia. Es sind ortsässige Frauen (Inlandsflüchtlinge) und jesidische Frauen – vom IS verschleppt. Der Kurs soll helfen Vorurteile gegen den anderen abzubauen.
Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation CAPNI und der ortsansässigen „Sharia Women Society“ wird dieses Schulungsprogramm durchgeführt.
Wir sind dankbar über solche Projekte. Nicht nur praktische Fähigkeiten werden vermittelt. Die Begegnungen zwischen den Frauen hilft auch, dass das Vertrauen innerhalb der irakischen Gesellschaft wieder wächst.
Unser Dank gilt allen Freunden des Hilfsbundes, die durch ihre Spende solche Projekte erst ermöglichen.