Aktuelles
Auf dieser Seite finden Sie gesammelte Beiträge aus unserer Arbeit. Selbstverständlich finden Sie Nachrichten aus den einzelnen Ländern auch unseren Projekten zugeordnet auf den entsprechenden Seiten.
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Coronavirus im Nordirak – Wie hat sich unser Partner CAPNI auf die neuartige Situation eingestellt?
Das öffentliche Leben ist im Nordirak weitgehend zum Erliegen gekommen. Corona-Fälle sind bisher wenige bekannt. Die Regierung verhängte früh eine Ausgangssperre. Am letzten Wochenende waren es offiziell 127 Infizierte – 8 davon in Dohuk. Bisher gibt es noch keine Meldungen zu Corona-Erkrankungen aus Flüchtlingslagern.
Rechtzeitig veranlasste die Regierung die Schließung von Schulen und Kindergärten. Für Schulen stehen nun Online-Lernkurse bereit. Das Zusammentreffen von vielen Menschen bei Feierlichkeiten wie Hochzeiten und Beerdigungen wurde verboten.
System-relevante Einrichtungen, wie Krankenhäuser, Polizeireviere und Supermärkte bleiben weiterhin geöffnet.
„Die meisten Menschen bleiben zu Hause, aus Angst vor einer Infektion. Die Regierung hat die Straßen hier in Dohuk und in der Ninive-Ebene weitestgehend gesperrt. Die öffentlichen Plätze wurden von der Regierung desinfiziert.„, schrieb uns eine CAPNI-Mitarbeiterin.
Im Februar war Projektleiter Matthias Schüttler zuletzt im Irak. Im irakisch-armenischen Dorf Avzrog nahm er noch an einem gut besuchten Gottesdienst teil.
Die Mitarbeiter von CAPNI passen sich den neuen Arbeitsbedingungen gut an – Jetzt ist Homeoffice angesagt. Die Bürozeiten sind klar geregelt und die gemeinsame Zeit im Büro wird sehr kurz gehalten. Die Kommunikation läuft hauptsächlich über Skype, Telefon, Mail und Soziale Medien.
Die Weiterbildungskurse für Flüchtlinge pausieren gerade. An einem Konzept für Online-Kurse wird gearbeitet. Doch gilt hier: Die Arbeit wird weitergehen und alternative Wege zur Wissensvermittlung gefunden werden.
Keep the hope alive – ist das Motto unserer Partnerorganisation CAPNI. Doch wie lebt man solch ein Motto in einer Pandemie?
„In einer Baumschule habe ich vor kurzem Olivenbäume gesehen. Ich erinnerte mich an die Geschichte der Sintflut. Das Hoffnungszeichen ist der Ölzweig im Schnabel der Taube. Es ist für mich ein schönes Bild, dass Gott die Menschen nicht vergessen hat. Wir dürfen darauf hoffen, dass es ganz sicher eine Zeit nach Corona geben wird.“, sagte Emanuel Youkhana der Leiter von CAPNI zu Projektleiter Matthias Schüttler in einem Telefonat.
Hygienevorschriften in Syrien – Wie geht man in Aleppo mit der Corona-Pandemie um?
Im Rahmen der Präventivmaßnahmen zur Corona-Krise hat die syrische Regierung entschieden, dass Schulen bis zum 6.April geschlossen bleiben.
Alle Bürgerbüros, öffentliche Parks, Kinos, Theater, Hochzeitslocations, Sportvereine, Kindervereine und Internet-Cafes bleiben bis auf weiteres ebenfalls geschlossen. Im Zuge dessen wurden alle Busse, die auch ins Ausland fahren desinfiziert sowie alle öffentlichen Schulen.
„Als armenisch-evangelische Gemeinschaft haben wir uns bereit gemacht und Vorsichtsmaßnahmen getroffen um Angst, Panik und Sorge unter unseren Liebsten so gering wie möglich zu halten. Auch sind wir dabei die Schwächsten in unserer Gesellschaft zu schützen, indem wir dafür notwendigen Mittel bereitstellen. Es gab Schulungen und Instruktionen. Wir weisen unsere Leute an vorsichtig zu sein, die Pandemie nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und den nationalen Vorschriften zur Prävention Folge zu leisten.“ , schrieb uns vor ein paar Tagen Harout Selimian – Präsident der armenisch-evangelischen Kirche in Aleppo.
Dr. Jany ist einer unserer Partner in Aleppo. Er ist mit verantwortlich für die ökumenischen Studententreffen, welche normalerweise dreimal im Jahr in Aleppo stattfindet. Momentan ist es nicht möglich, dass sich die Studierenden treffen. Man hofft, dass im Oktober wieder Treffen stattfinden können. Ob das auch so sein wird, kann niemand bisher sagen.
Gerade finden Desinfektionsaktionen in Aleppo statt. Dr. Jany schrieb uns dazu folgende kurze Nachricht: „Der Bürgermeister von Aleppo ordnete an, dass Starßenzüge und große Mülleimer gereinigt und desinfiziert werden sollen. Die Stadtverwaltung hat auch hygienisches Material an die Bevölkerung verteilt.“
In der folgenden Galerie sehen Sie Bilder der Desinfektionsaktion in Aleppo
Coronavirus im Libanon – Wie geht es unseren armenisch-evangelischen Partnern vor Ort?
Diese Woche erklärte die libanesische Regierung eine nationale Gesundheits-Notlage. Soweit als möglich soll für zwei Wochen das öffentliche Leben zum Erliegen kommen. Auch hier gilt: Es geht darum, dass die Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) eingedämmt werden soll. Der libanesische Flughafen sowie Hafenzugänge wurden geschlossen. Außer Diplomaten kann niemand mehr reisen. Eine Ausgangssperre wurde nicht verhängt. Doch wurden die Bürger angehalten zu Hause zu bleiben und sich nicht in Gruppen draußen oder zu Hause zu treffen.
Es gab vereinzelt Polizeipatrouillen, die Gruppen an der Corniche (Strandpromenade von Beirut) auflösten. Größere Stadtparks wurden geschlossen. Zivil-Aktivisten forderten von Politikern, dass sie einen Teil ihrer Diäten in Notfalltöpfe für Corona-Erkankte spenden sollen. Einige der Politiker gingen der Forderung nach.
Bis Ende März wird ein Großteil der Banken im Libanon geschlossen bleiben. Die Bankfilialen sollen desinfiziert werden. Schon seit Tagen tragen Bankangestellte Handschuhe im täglichen Umgang mit Geld und der Kundschaft.
Krankenhäuser und Supermärkte sind noch geöffnet – Kindergärten, Schulen und Universitäten wurden geschlossen.
So bleiben das Internat und auch die Schule in Anjar bis auf Weiters geschlossen. Das Kultusministerium im Libanon hatte dies landesweit für alle Bildungseinrichtungen angeordnet.
„Wir machen uns große Sorgen, um unsere Internatskinder. Jetzt sind sie wieder bei ihren Familien. Wir wissen aber nicht, ob sie sich an die Hygienebestimmungen, wie regelmäßiges Händewaschen etc. halten. Das liegt nicht in unserer Hand. Hygieneinformationsmaterial haben wir ihnen mit nachhause gegeben. Natürlich hoffen wir, dass sie damit beschäftigen und die Anweisungen auch ernst nehmen.“ , schrieb uns die Tage Nanor Kelenjian-Akbasharian, die Internatsleiterin in Anjar.
Nicht, dass die Corona-Krise schon genug wäre. Leider gab es einen heftigen Sturm an den Küstenregionen und den höher gelegenen Regionen des Libanons.
„Wir hatten Schäden auf dem Schulgelände. Leider wurde auch unsere Solaranlage und die Tür zum Kirchenbüro beschädigt sowie ein paar Stromleitungen. Doch wir haben die gröbsten Schäden bereits beseitigen können. Wir glauben, dass auch in diesen schwierigen Zeiten Gott bei uns ist. Wir glauben an seine Bewahrung in alle dem.“, teilte uns Pfarrer Hagob Akbasahrian mit.
Gerade in dieser herausfordernden Zeit ist es wichtig, dass wir einander im Blick haben und für einander Beten. In der letzten Woche erreichte uns eine Nachricht, dass unsere Freunde aus Anjar und Beirut gerade auch für Deutschland in diesen ungewöhnlichen und herausfordernden Zeiten beten. Dies zu hören hat uns im Hilfsbund-Büro in Bad Homburg sehr freut :).