Aktuelles
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Nordirak: Eine Glocke vom Hilfsbund
Im nordirakischen Ort Bebade gibt es jetzt wieder eine Kirchenglocke. Eine kleine Delegation des Hilfsbundes aus Deutschland war bei Anbringung und dem ersten Glockengeläut live mit dabei. Die Initiative ging von Matthias Schüttler, Projektkoordinator für den Nord Irak, aus. Die Glocke hat der Hilfsbund finanziert.
„Seit 1987 fehlt die Glocke im Kirchturm. In ihrer Geschichte wurde die Kirche leider auch schon häufig zerstört“, so Matthias Schüttler.
Auf seinen Reisen lernt Matthias Schüttler immer wieder Menschen kennen. Es entstehen Freundschaften. Und Ideen werden geboren. So war es auch mit Anwar. Anwar ist irakisch-assyrischer Christ und über 80 Jahre alt. Er wünscht sich so sehr, dass in der Kirche in seinem Heimatdorf Bebade, im Sapnatal, unweit der irakisch-türkischen Grenze, wieder eine Glocke läutet.
Matthias Schüttler nahm sich der Sache an. In Süddeutschland, im Kreis Schwäbisch-Hall, wird ein Glockengießer ausfindig gemacht, der eine Glocke anfertigt. Und schließlich erklärt sich die Fluggesellschaft Austrian Airlines bereit die Glocke auch in den Nordirak zu transportieren.
Rechtzeitig zu Ostern konnte die Glocke angebracht und geläutet werden — Zur Freude aller Anwesenden. ⛪??
Hier ein kleines Video mit Ausschnitten von der letzten Reise in den Nordirak.
Irak: Nationaler Tag der Toleranz
Die irakische Regierung hat den 6. März zum nationalen Tag der Toleranz ausgerufen. Der Grund dafür ist die Erinnerung an den Jahrestag der Begegnung zwischen Papst Franziskus und seiner Eminenz Al-Sayyid Ali Al-Husseini Al-Sistani in der irakischen Stadt Nadschaf, während der Irakreise des Papstes, im letzten Jahr.
Der Leiter unserer Partnerorganisation CAPNI, aus dem Nordirak, Emmanuel Youkhana berichtete uns, dass am 6.März seine Exzellenz Qasim Al-Arachi, der nationale irakische Sicherheitsberater, den nationalen Tag der Toleranz ausrief. Zu den Feierlichkeiten waren an diesem Tag politische und religiöse Vertreter geladen. Unter den verschiedenen religiösen Gruppen des Irak waren Muslime, Christen, Mandäer, Jeziden, Juden, Ahl-e Haqq und Zoroastrier. Über 200 Gäste waren anwesend. Patriarch Sako und andere Bischöfe der Chaldäischen Kirche waren vor Ort sowie oberste irakische Regierungsvertreter, europäische Diplomaten, Vertreter aus der Wissenschaft und Menschen, die in der umliegenden Region leben.
In Nadschaf, in der Kufa Universität, wurden wichtige Reden von ranghohen irakischen politischen Vertretern, dem Bürgermeister von Nadschaf, Patriarch Sako, Schiitischen und sunnitischen Imamen, Scheich Satter (höchster geistlicher Vertreter der Mandäer), Vertreter der jüdischen Gemeinschaft und Akteuren aus dem zivilgesellschaftlichen Bereich gehalten.
Emanuel Youkhana hatte die Ehre einer der Redner sein zu dürfen. Per Mail hat er uns seine Rede zugeschickt. Ein Auszug aus der Rede sei hier einmal übersetzt:
„Ja, meine Lieben. Das ist der Irak mit seiner Geschichte. Ein Irak, der sprachlich, religiös, ethnisch und kulturell divers ist. Diesen Irak gilt es zu bewahren, wenn wir einen Irak behalten wollen mit all seinen Wurzeln, Zweigen und Früchten. Gibt es etwas schöneres als Vielfalt? Es ist göttliche Gnade. Ja, eine wunderbare Berührung des Schöpfers hineinübersetzt in seine Schöpfung. Vielfalt ist nicht nur schön, sondern es bereichert auch unser aller Leben, wenn diese Vielfalt mit Achtsamkeit, einer Vision und Verantwortung behandelt wird … „
Seine Rede beendete Emanuel Youkhana mit dem Satz:
„We are all for the homeland if the homeland is for all of us.“
„Wir sind alle für unser Heimatland, wenn das Heimatland für uns alle ist.“
Armenien: Die Sicherheitslage in der Republik Berg Karabach ist angespannt
Diese Woche veröffentlichte der Sicherheitsrat der Republik Armenien folgende Pressemeldung:
„Der Sicherheitsrat der Republik Armenien hat auf seiner heutigen Sitzung die Sicherheitslage um Berg-Karabach erörtert und betrachtet diese als äußerst angespannt. Die Analyse der Lage zeigt, dass die Republik Aserbaidschan durch imaginäre Rechtfertigungen versucht, den Boden für neue Provokationen und einen erneuten Angriff auf Berg-Karabach zu bereiten. Dabei beschuldigt sie die Republik Armenien in der Frage des Friedensabkommens destruktiver Handlungen. Der Sicherheitsrat hält es in der aktuellen Situation für erforderlich, die bisherige Position der Republik Armenien ein weiteres Mal zu bekräftigen und bietet der Republik Aserbaidschan an, unverzüglich Verhandlungen um ein umfassendes Friedensabkommen aufzunehmen … „
Die ganze Pressemeldung können Sie auf der Facebookseite der Deutsch-Armenischen Gesellschaft nachlesen. Den Link dazu finden Sie HIER.
Zuletzt hörten wir aus Armenien, dass Aserbaidschan auf armenisch besiedeltes Gebiet in Bergkarabach vorgedrungen ist. Die Bewohner des armenischen Dorfes Parukh, das in Bergkarabach im Grenzgebiet liegt, mussten evakuiert werden. Bisher konnten die Bewohner nicht wieder in ihr Dorf zurückkehren. Erneute ist es auch zum Einsatz der in der Türkei produzierten Drohne Bayraktar TB2 gekommen. Jüngst hat die Türkei dieses Drohnenfabrikat auch an die Ukraine verkauft, wie in der ZEIT zu lesen war.
Eine ausführliche Recherche zu den jüngsten Ereignissen in Berg-Karabach können Sie in einem Artikel der Neuen Züricher Zeitung nachlesen. HIER ist der Artikel verlinkt. Empfohlen sei an dieser Stelle noch eine aktuelle ARTE-Doku über eine armenische Familie, die nach dem Konflikt von 2020 in Bergkarabach lebt. Den Link dazu finden Sie HIER.
Mit unseren Partnern aus Armenien sind wir in ständigem Kontakt. Wir hoffen und beten, dass weitere Eskalationen in Berg-Karabach ausbleiben.