Aktuelles
Auf dieser Seite finden Sie gesammelte Beiträge aus unserer Arbeit. Selbstverständlich finden Sie Nachrichten aus den einzelnen Ländern auch unseren Projekten zugeordnet auf den entsprechenden Seiten.
Abonnieren Sie kostenlos unsere Zeitschrift „Hilfsbund Impulse“ mit interessanten Artikeln aus der Arbeit des Hilfsbundes im Nahen Osten und geben Sie die Zeitschrift auch an Ihre christlichen Freunde und Bekannten weiter.
Armenien: Anhaltende Blockade des Latschin-Korridor
Seit Anfang Dezember blockiert eine Gruppe aserbaidschanischer „Umweltaktivisten“ den Grenzübergang nahe der Stadt Laçın nach der der Korridor (Latschin-Korridor) benannt ist.
Der Korridor ist die Hauptverbindungsstraße zwischen der Republik Armenien und der autonomen Republik Bergkarabach, der Region, die zwischen Armenien und Aserbaidschan umkämpft ist und wo im Herbst 2020 der schwerste Krieg um die Region seit Jahren tobte.
Für die ca. 120.000 Armenier, die nach dem Krieg noch in der Region leben, ist der Latschin-Korridor lebensnotwendig. Lebensmittel, Medikamente und Benzin gelangen über den Latschin-Korridor nach Stephanakert, der Hauptstadt Bergkarabachs sowie in die ganze Region.
Ausgangspunkt für die erneuten Spannungen war eine Behauptung des aserbaidschanischen Umweltministeriums, dass in der Region illegal natürliche Ressourcen abgebaut werden, wie die Nachrichten Plattform Caucasuswatch berichtete.
Armenien begreift die ganze Aktion als gezielte Provokation. Arayik Harutyunyan, Präsident der international nicht anerkannten Republik Bergkarabach, sagte: „Ich rufe die in Armenien und in der Diaspora lebenden Armenier auf, den internationalen Organisationen durch friedliche Aktionen die Stimme von Bergkarabach zu übermitteln und darauf hinzuweisen, dass hier eine humanitäre Katastrophe herrscht“, wie ebenfalls auf der Nachrichten Plattform Caucasuswatch zu lesen war.
Um Weihnachten herum telefonierte Emanuel Macron mit Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew und sichert zu, dass Frankreich die Länder Armenien und Aserbaidschan bei weiteren Verhandlungen und der Ratifizierung über einen Friedensvertrag unterstützen möchte.
„Die Lage für die armenische Bevölkerung in Bergkarabach ist sehr angespannt. Es kommen keine Güter nach Bergkarabach rein. Im Prinzip wird die Bevölkerung ausgehungert. Die russischen Truppen halten sich zurück, obwohl sie verpflichtet sind laut Vereinbarung armenische Güter ins Land zu lassen. Für mich mich ist es ganz klar eine Hinterzimmer Absprache zwischen Russland und Aserbaidschan. Eine Ausreise für die armenische Bevölkerung aus Karabach wäre wohl möglich. Doch eine Rückreise sicherlich kaum. Für mich sieht es nach einer gezielten Aktion aus, um die armenische Bevölkerung in Bergkarabach unter Druck zu setzten und letztlich eine endgültige Aussiedlung aus Bergkarabach zu erzwingen.“, teilte uns einer unserer Partner aus Armenien mit.
Armenien startet unter schwierigen Bedingungen in 2023. Wir werden auch in dieses Jahr an der Seite unserer Partner in Armenien sein; im Gebet und nach Kräften ermutigen und unterstützen.
Ein Weihnachtsgruß: Dankbarkeit
Bald ist wieder ein Jahr vergangen. Was bleibt im Rückblick?
In Bezug auf unsere Hilfsbundarbeit gehen meinen Gedanken zuerst zu unseren Freunden und Glaubensgeschwistern im Nahen Osten und Armenien: Wie viele Herausforderungen mussten sie wieder einmal bewältigen! Wieviel Rückschläge einstecken – und sich wieder neu dazu entscheiden, trotz allem weiterzugehen …
Und dann geht mein Blick zu Gott. Er hat gewirkt in diesem Jahr – trotz allem. Beim Nachdenken füllt sich mein Herz mit Dankbarkeit: Ich denke an die armenisch-evangelische Gemeinde in Erbil, die in diesem Jahr offiziell gegründet werden konnte und bereits vielen Menschen zur geistlichen Heimat geworden ist. Ich denke an Familien, denen in diesem Jahr zu einem eigenen Einkommen verholfen wurde; und somit auch wieder zu einer Lebensperspektive. Ich denke an einige der Kinder, denen wir gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort helfen konnten: Satt werden, gesund werden, eine gute Bildung bekommen; jemand haben, der sich Zeit nimmt, der mir zuhört und mich ernst nimmt. Wie wertvoll ist das, wenn wir Kindern das vermitteln können: Angenommen zu sein von den Menschen um mich herum – und von dem Vater im Himmel, der mich liebt … Ich staune, was Gott in diesem Jahr doch alles möglich gemacht hat! Türen hat er geöffnet – zum Beispiel zu einer Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. Sonst wäre so etwas wie das umfangreiche Solarprojekt in Anjar überhaupt nicht möglich gewesen. Die Kinder und Mitarbeiter in Anjar haben für diesem Winter bereits eine zuverlässige Stromversorgung. Dass das so zügig umsetzbar war, ist angesichts der katastrophalen Lage im Libanon ein kleines Wunder. DANKE, Herr!
Und DANKE an die vielen menschlichen Ermöglicher: Die wunderbaren Menschen, mit denen wir gemeinsam in der Arbeit stehen dürfen: Vor Ort bei unseren Partnerorganisationen – und den Menschen, die da und dort ihr Teil dazu beigetragen haben: Gespendet, gebetet, mitgedacht und mitgemacht … DANKE!
Im Rückblick auf dieses Jahr dominiert eine große Dankbarkeit! Eine Dankbarkeit, die freudige Neugier weckt auf das kommende Jahr … Trotz allem. Sicher wird es wieder ein Jahr werden mit großen Herausforderungen – aber eben auch ein Jahr mit Möglichkeiten, mit Führungen und kleinen (oder sogar großen?) Wundern Gottes!
Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr!
Ihr
Andreas Baumann
Theol. Leiter und Geschäftsführer
Christl. Hilfsbund im Orient e.V.
Irak: Wasserspeicherbecken in Doury
Vor kurzem ist der Bau eines Wasserspeicherbeckens in Doury, Barwari-Region, im Nordirak fertig gestellt worden. Im folgenden Statement schreibt Matthias Schüttler, Hilfsbund-Projektleiter für den Nordirak, was es mit dem Wasserspeicherbecken in Doury auf sich hat:
„Auch im Irak ist der Klimawandel unübersehbar. Das bekommen vor allem die Landwirte zu spüren. Die Bewässerung der Felder und Obstbaumkulturen wird zunehmend zu einem Problem. Wie kann das Wasser gerecht und nachhaltig verteilt werden? Als Hilfsbund wollen wir auch in diesem Bereich einen Beitrag leisten. Landwirte in Doury, in der Barwari Region nahe der irakisch-türkischen Grenzen, konnten wir hier ganz praktisch durch den Bau eines Wasserspeicherbeckens helfen. Unserer Partnerorganisation CAPNI war es möglich mit Geldern vom Hilfsbund dieses Projekt zu verwirklichen. Wasser aus den Bergen wird in diesem Becken gesammelt, damit es auf den Feldern der Farmer gerecht verteilt werden kann. Für die 40 assyrischen Farmer aus diesem Gebiet ist dies ein weiterer Grund und Ermutigung in ihrer Heimat zu bleiben und das Glück nicht in den Großstädten oder im vermeintlich besseren Westen zu suchen.“
Besorgniserregend sind die jüngsten Spannungen zwischen der Türkei und den Kurden. Kürzlich erst- kam es im Nordirak zu Angriffen auf kurdisches Gebiet durch das türkische Militär. Einen Artikel dazu können Sie HIER lesen.
In der Galerie sehen Sie Bilder von Mitarbeitern unseres Partnerwerkes CAPNI beim Besuch und der Einweihung des Wasserspeicherbecken in Doury ??